Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Ausstellung würdigt zwei runde Geburtstage
In der Kreissparkasse werden Exponate zu „50 Jahre Realschule – 140 Jahre Friedrich Adler“gezeigt
LAUPHEIM (ry) - Vor 140 Jahren hat der Künstler und Kunstprofessor Friedrich Adler in Laupheim das Licht der Welt erblickt; seit 50 Jahren gibt es in seiner Vaterstadt die Realschule, die seinen Namen trägt. Zwei runde Geburtstage – eine Ausstellung in der Kundenhalle der Kreissparkasse würdigt sie.
Die Ausstellung wird am Dienstag, 12. Juni, um 18.30 Uhr eröffnet. Daniela Barth, Lehrerin an der Friedrich-Adler-Realschule, vermittelt in ihrer Laudatio Wissenswertes sowohl über die Schule als auch über den Namensgeber.
Friedrich Adler, einer der wichtigsten deutschen Vertreter des Jugendstils und des Art déco, entwarf Schmuck und Möbel, widmete sich der Sakral- und Grabmalkunst, Architektur und Innenarchitektur, arbeitete mit Metallen und Kunststoffen, Textilien, Keramik und Elfenbein. Renommierte Zinngießereien und Silberwarenfabriken fertigten nach seinen Ideen.
Der Sohn eines Konditormeisters, in der Kapellenstraße aufgewachsen, studierte an der Königlichen Kunstgewerbeschule in München und folgte 1907 einem Ruf an die spätere Landeskunstschule Hamburg. Im Ersten Weltkrieg war Adler Soldat. Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 verlor er wegen seines jüdischen Glaubens seine Professur. Im Juli 1942 wurde er im Konzentrationslager Auschwitz ermordet.
Die erste Gründung einer Realschule in Laupheim datiert von 1896. Die heutige Schule wurde 1968 aus der Taufe gehoben, der Grundstein für das inzwischen zweimal erweiterte Gebäude 1970 gelegt. 1995 wurde die Schule nach Friedrich Adler benannt. Aktuell zählt sie rund 900 Schülerinnen und Schüler.
Die Ausstellung im Gebäude Mittelstraße 19 ist bis 6. Juli zu den Geschäftszeiten der Kreissparkasse zu sehen: Montag bis Freitag von 8.30 bis 12.15 Uhr und von 14 bis 17 Uhr.