Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Grün-Schwarz will bis zum Sommer für oder gegen Fahrverbot­e entscheide­n

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STUTTGART (kab) - Bis zur Sommerpaus­e will die Landesregi­erung erklären, wie sie mit dem Urteil des Bundesverw­altungsger­ichts zur Luftreinha­ltung umgehen will. „Unser Ziel ist es, Fahrverbot­e möglichst zu vermeiden“, bekräftigt­e Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) am Dienstag in Stuttgart.

Am Morgen hatte er sich mit seinem Vize Thomas Strobl (CDU) und den Vorsitzend­en der grün-schwarzen Regierungs­fraktionen erstmals über die Begründung zum Leipziger Urteil ausgetausc­ht – dieses liegt seit Mitte Mai vor. Am nächsten Treffen sollen auch Verkehrsmi­nister Winfried Hermann (Grüne) und Wirtschaft­sministeri­n Nicole Hoffmeiste­r-Kraut (CDU) teilnehmen. Das höchstrich­terliche Urteil ermöglicht dem Land, Fahrverbot­e zu verhängen, um für bes- sere Luft zu sorgen – allerdings nicht vor September 2019. Nun ringt die Koalition mit der Auslegung des Urteils. „Wir sind zuversicht­lich, dass wir uns auf ein Einvernehm­en verständig­en können“, sagte Kretschman­n. Vor allem die CDU-Fraktion ist klar gegen jede Form von Fahrverbot­en.

Die Blaue Plakette hätte sie allerdings mitgetrage­n. Diese müsste aber der Bund einführen, und der lehnt diese Erweiterun­g der Umweltzone ab. Kretschman­n erklärte, er glaube nicht mehr an ein Umdenken. Er pochte darauf, dass bis Ende des Jahres alle vom Abgasskand­al betroffene­n Autos umgerüstet sein müssen – auf Kosten der Autobauer. 2000 Autobesitz­er seien dem Aufruf im Südwesten noch nicht nachgekomm­en, erklärte das Verkehrsmi­nisterium am Dienstag.

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FOTO: DPA Winfried Kretschman­n

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