Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Fanfarenzüge treten gemeinsam auf
Die fünf Fanfarenzüge im Blasmusikkreisverband Biberach musizieren in Ertingen als Kreisfanfarenzug
ERTINGEN - Die fünf im Blasmusikkreisverband Biberach beheimateten Fanfarenzüge (FZ) treten beim Gesamtchor und dem Festumzug in Ertingen gemeinsam als Kreisfanfarenzug auf. Mit vier Orchesterproben und zwei Marschproben haben sich die Musiker unter der musikalischen Leitung von Stephan Mast gründlich auf das Musikfest vorbereitet und wollen dabei eine gute Figur abgeben.
20 Fanfarenzüge gibt es im Landkreis Biberach, fünf davon sind Mitglied im Blasmusikkreisverband. Dies sind der FZ Graf Humbrecht Hummertsried, der FZ Fürst Metternich Reinstetten, der FZ Herzog Philipp von Schwaben Ummendorf, der FZ Pflugraicher Uttenweiler und der FZ Zell Graf zu Erbach-Erbach. Alle fünf Fanfarenzüge spielen mit Naturtoninstrumenten. Das heißt, mit in Es gestimmten Fanfaren, Parforcehörnern und Helikonen, die keine Ventile haben und mit denen keine Halbtöne gespielt werden können. Dazu gesellen sich Landsknechtund Paradetrommeln. Beim Ge- samtchor in Ertingen werden die rund 80 Musikanten dieser fünf Fanfarenzüge zusammen mit den Musikern der Musikkapellen den „Coburger-Marsch“aufführen. Beim Festumzug wollen sie als große Formation mit dem „Württemberger-Marsch“, dem „Welfen-Marsch“und mit dem „Re- gimentsschwadron“für ein farbenprächtiges Bild und für Aufsehen sorgen.
Nachwuchsprobleme
Die Idee zum gemeinsamen Auftritt hatte Wolfgang Lutz vom FZ Ummendorf. „Auch wir Fanfarenzüge wollen dazugehören und unsere Mu- sik beim Kreismusikfest mit Außenwirkung präsentieren“, sagte Lutz. „Alle fünf Fanfarenzüge, die einst etwa 40 Leute hatten, plagen Nachwuchsprobleme und haben nur noch 15 bis 20 Mitglieder“, sagte Lutz. „Wir sind zwar alle allein spielfähig, aber wir kommen uns zwischen den großen Kapellen beim Festzug etwas verloren vor. Deshalb waren wir uns alle einig, das gemeinsame Projekt Kreisfanfarenzug in Ertingen anzugehen, um zu zeigen, dass es uns auch gibt. Gemeinsam in verschiedenen Uniformen geben wir ein tolles Bild ab, aber auch ein mächtiger Fanfarensound wird von unserer Gruppe erstrahlen.“
Georg Keller, der als Vertreter der Spielleute im Kreisvorstand tätig ist, freut sich über das Projekt Kreisfanfarenzug. „Ich finde es toll und habe dieses Vorhaben gleich von Anfang an unterstützt“, sagte Keller. „Bei einigen gemeinsamen Proben war ich dabei und habe gesehen, wie ernst die Fanfarenmusiker die Sache nehmen und mit welcher Freude sie dabei sind.“