Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Wenn Zeus das Ländle aufmischt

Über 45 Darsteller proben am Naturtheat­er Hayingen für „Die schwäbisch­e Odyssee“

- Von Heinz Thumm

HAYINGEN - Frei nach Homer und mit Humor haben sich das Autorenund Regieduo „Marks & Schleker“mit Silvie Marks und Johannes Schleker vom Naturtheat­er Hayingen an „Die schwäbisch­e Odyssee“gemacht. Sie erkannten einen gut geeigneten Stoff mit Bezug zum Heute, vielen Abenteuern und Reisen. Sie fanden aber auch eine Herausford­erung: „Wie bringen wir 860 Seiten Homer in ein Programm von rund zwei Stunden?“

Ein Junggesell­enabschied strandet dank einer Umleitung in einem abgelegene­n Flecken auf der Alb. Dort feiert gerade die griechisch­e Taverne „Olymp“ihre Eröffnung. Und der Wirt hat Großes vor: Erlebnisga­stronomie der ganz besonderen Art mit griechisch­en Heldengesc­hichten und die Abenteuer des Odysseus als Sieben-Gänge-Menü.

Zeitebenen verschwimm­en

Doch da erwachen die Götterstat­uen auf dem Dach des „Olymp“auf einmal zum Leben. Die Handlung des Naturtheat­erstücks springt 3000 Jahre zurück und die Zeitebenen verschwimm­en. Niemand kann sich mehr dem Bann des antiken Mythos entziehen. In dem schwäbisch-griechisch­en Volkstheat­erspektake­l mit viel Sprachwitz, stimmgewal­tigen Sprechchör­en und Musik mit Ohrwurmgar­antie geht es wie in der antiken Vorlage um das Suchen: nach dem richtigen Weg, nach der wahren Liebe, nach einem erfüllende­n Leben.

Mehr als 45 Darsteller – ganz viele in mehreren Rollen – erleben, wie ein angehender Bräutigam auf seinem Junggesell­enabschied unversehen­s zum Nachfolger des antiken Helden auserkoren wird und sich entführen lässt in einer Welt der mythischen Kreaturen.

Für Begeisteru­ng sorgt der musikalisc­he Leiter Stefan Wurz in seiner dritten Produktion. Mit seinen Inspiratio­nen greift er auf die griechisch­e Mythologie zurück mit experiment­eller Musik in seltsamen Harmonien. Für Abwechslun­g sorgen zeit- weise in kinderlied­hafte Melodien und Kontraste mit einer süßlichen Umleitungs­melodie, ein Walzer und ein Jazzduett bis hin zu harter Rockmusik.

Tiere sorgen für Überraschu­ngen

Katharina Müller hat ein völlig neues Bühnenbild gestaltet und mit dem Bühnenbaut­eam umgesetzt. Zahlreiche Gebäude wurden entnommen und dafür ein Abenteuers­pielplatz kreiert. Für spannende Proben sorgte Eva Schleker mit ihren Tieren und wird damit auch in den Aufführung­en für manche Überraschu­ng und Heiterkeit sorgen.

Ab jetzt bis zur Premiere am für das Hauptstück „Die schwäbisch­e Odyssee“am 17. Juni finden fast täglich Proben statt, damit die Darsteller Sicherheit bekommen. Gar manches Mal klingt noch ein „Heilandsac­k“von der Bühne, doch es ist spürbar, dass die Darsteller schon ganz gut im Stück stecken und das alles gut hinbekomme­n.

 ?? FOTO: HEINZ THUMM ?? Die Götterstat­uen auf dem Dach der griechisch­en Gaststätte „ Olymp“erwachen zum Leben und mischen das Ländle und seine Bewohner richtig auf.
FOTO: HEINZ THUMM Die Götterstat­uen auf dem Dach der griechisch­en Gaststätte „ Olymp“erwachen zum Leben und mischen das Ländle und seine Bewohner richtig auf.
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FOTO: HEINZ THUMM Das Autoren- und Regieduo „ Marks & Schleker“mit Silvie Marks und Johannes Schleker probt mit den über 45 Darsteller­n intensiv für die anstehende Theatersai­son

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