Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Achstetten dockt ans kreisweite Datennetz an
Gemeinderat stimmt Vorgehen des Landkreises zu und stellt Leerrohr zur Verfügung
ACHSTETTEN - Der Achstetter Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Montag der Vorgehensweise des Landkreises Biberach zur Herstellung des Breitbandnetzes sowie der Netzausschreibung durch Komm. Pakt.Net und der Teilnahme der Gemeinde zugestimmt.
Der Landkreis Biberach plant die Verlegung eines sogenannten Backbone-Netzes, einer kreisweiten Datenautobahn mit Glasfaserkabeln. Dazu werden 684 Kilometer Trassenlänge nötig sein, wovon 213 Kilometer neu gebaut werden müssen. Für das Projekt nimmt der Kreis rund 30 Millionen Euro in die Hand. Für die Gemeinden bedeutet dies, dass an ein bis zwei Übergangsstellen mit dem innerörtlichen Netz an die Datenautobahn angedockt werden und somit das Glasfasernetz „vor die Haustüre“gelegt werden kann.
Manfred Storrer vom Landratsamt Biberach und Manuel Hommel von der Firma Geo Data informierten in der Sitzung am Montag die Räte und standen für Fragen zur Verfügung. Zuvor waren die Räte bereits durch ein umfangreiches Werk informiert worden. In einer Ebene 1 werden die Gemeinden im Landkreis untereinander verbunden und dann überregional zu Nachbarkreisen und Internetknotenpunkten, erklärte Manfred Storrer. Wichtige Voraussetzung für den Ausbau des kreisweiten Netzes sei die Solidarität aller Gemeinden und Städte. Während der Kreis für das flächendeckende Backbone-Netz sorge, ist die Planung und Finanzierung des innerörtlichen Netzes Sache der Gemeinden.
Ziel ist ein kreisweites Glasfasernetz, welche die flächendeckende Versorgung mit schnellem Internet zu fairen Konditionen ermöglicht und sicherstellt, dass der Landkreis und die Gemeinden wirtschaftsstark und wettbewerbsfähig bleiben und gleichwertige Verhältnisse beim Zugang zu schnellem Internet im gesamten Landkreis geschaffen werden.
Der Gemeinderat stimmte der Vorgehensweise des Landkreises Biberach zur Herstellung des Breitbandnetzes sowie der Netzausschreibung durch den Verbund Komm.Pakt.Net und der Teilnahme der Gemeinde zu. Achstetten verpflichtet sich damit, dem Landkreis und dem Verbund auf der geplanten Trasse insgesamt eines der vorhandenen gemeindeeigenen Leerrohre für den Breitbandausbau vertraglich zur Verfügung zu stellen. Sollte für einen späteren, weiteren Breitbandausbau durch den Landkreis oder Komm.Pakt.Net ein weiteres Leerrohr erforderlich sein, so erklärt sich die Gemeinde Achstetten hierüber gesprächsbereit.
Der Gemeinderat beschloss weiterhin, die notwendigen Mittel für den Backbone-Ausbau in den Haushalt einzustellen, dem interkommunalen Verbund Komm.Pakt.Net. beizutreten und an dessen Netzbetriebsausschreibung teilzunehmen. Die voraussichtlichen Kosten, die der Gemeinde Achstetten daraus entstehen, betragen für das Einziehen des Glasfaserkabels in ein bereits vorhandenes Leerrohr von Bronnen nach Oberholzheim 27 000 Euro. Diese werden aber vollständig vom Landkreis rückerstattet. Durch Oberholzheim hindurch muss eine Trasse neu verlegt werden. Im Zuge dessen muss die Gemeinde zeitgleich ihre für das örtliche Netz notwendige Leitung mitverlegen, was mit 55 000 Euro zu Buche schlägt. Die Beträge müssen aber erst in den Haushalt eingestellt werden, wenn bekannt ist, in welchem Zeitraum die Maßnahmen geplant werden.