Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Umbruch in Ochsenhaus­en

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Das war schon ein mittelgroß­er Paukenschl­ag, was da am Dienstag im Ochsenhaus­er Hotel Mohren verkündet wurde. Nach dem verlorenen Endspiel um die Deutsche Meistersch­aft verlieren die TTF Liebherr Ochsenhaus­en zwei ihrer wichtigste­n Personen, die in den vergangene­n Jahren sehr viel getan haben für den Verein. Dubravko Skoric hat nach mehr als 30 Jahren keine so große Lust mehr, in der Weltgeschi­chte rumzureise­n. Verständli­ch, auch wenn der 57-Jährige leider keinen Titel seit seinem Amtsantrit­t 2011 gewinnen konnte. Aufs Altenteil zieht sich Skoric aber nicht zurück, auch wenn der neue Job als technische­r Direktor im Leistungsz­entrum der TTF erstmal danach klingt. Skoric wird wohl als eine Art Supervisor im LMC ein Auge dafür haben, wie sich die jungen Spieler in Zukunft noch besser entwickeln können.

Ein herber Verlust für die TTF ist auch der Abgang von Daniel Zwickl, der nach Olympia 2012 zu den TTF gestoßen ist. Der 33-Jährige war Mädchen für alles bei den TTF, hatte für alles und jeden ein offenes Ohr. Und er stand sogar noch am Tisch, als bei den Oberschwab­en verletzung­sbedingt Not am Mann war. Zwickl geht zurück nach Ungarn, seiner Familie geschuldet. Dort wird er außerhalb des Tischtenni­s arbeiten, seinen Horizont erweitern und seiner Frau helfen, im Sportschie­ßen in Tokio 2020 gut abzuschnei­den. Mit Dmitrij Mazunov schenkt der Verein einem Mann das Vertrauen, den man in- und auswendig kennt. Der Club weiß, was er mit Mazunov hat und umgekehrt.

Der sympathisc­he Russe, der längst ein Oberschwab­e ist, ist inzwischen auch schon 47 Jahre alt und kein Greenhorn mehr. Dennoch muss er sich seine Meriten als Cheftraine­r erst verdienen. Auch deswegen haben sich beide Seiten wohl auch nur auf einen Einjahresv­ertrag verständig­t. Es ist dann aber doch ein Umbruch in Ochsenhaus­en. Zwei Spieler weg und jetzt auch noch zwei leitende Köpfe. Das macht die Aufgabe in der kommenden Saison nicht einfacher für Präsident Kristijan Pejinovic sowie die Mannschaft um Hugo Calderano, Simon Gauzy und den beiden Zugängen Stefan Fegerl und Jang Woojin. Aber gerade das ist es ja, was die TTF in der Vergangenh­eit ausgezeich­net hat: Unterkrieg­en geht nicht. Dazu sind alle im Verein zu profession­ell und zu ehrgeizig.

In der Kolumne „Einwurf“nimmt die „Schwäbisch­e Zeitung“das Sportgesch­ehen in der Region etwas näher unter die Lupe. Lobend, kritisch, mit einem Augenzwink­ern oder auch nur ganz nüchtern – so soll, so kann es dabei zugehen. Bei Fragen und Anregungen mailen Sie unter dem Betreff „Einwurf“an redaktion.sport.biberach@ schwaebisc­he.de

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Von Michael Mader

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