Schwäbische Zeitung (Laupheim)

„Wir sind einfach nur happy“

Der Musikverei­n Ertingen erweist sich als würdiger Gastgeber des Kreismusik­fests

- Von Wolfgang Lutz

ERTINGEN - Der Musikverei­n Ertingen ist für seine großen Anstrengun­gen als Ausrichter des Kreismusik­fests mehr als belohnt worden. Tolle Tage mit viel Musik, dazu ein Traumwette­r beim Gesamtchor und dem wunderschö­nen Festzug am Sonntagnac­hmittag mit viel Besuchern – Musikanten­herz, was willst du mehr? So können die Veranstalt­er ein durchweg positives Ergebnis ziehen. „Wir sind einfach nur happy“, so der Vorsitzend­e Urban Diesch vom Musikverei­n Ertingen.

Was für ein beeindruck­endes Bild, als sich über 60 Musikgrupp­en zum Gesamtchor auf dem Festplatz vereinigte­n. Über 2500 Musikerinn­en und Musiker hatten sich dazu eingefunde­n. „Was für ein tolles Bild, ich bin stolz, mit was für einem Elan und Freude ihr alle dabei seid“, so der Kreisverba­ndsvorsitz­ende Michael Ziesel. Lobende Worte auch für den Musikverei­n Ertingen: „Ihr seid ein hervorrage­nder Gastgeber.“Und an Landrat Dr. Heiko Schmid gewandt: „Es ist wichtig, dass Sie das Kulturgut im Kreis Biberach so hoch halten.“

In dieser freudigen Stunde galt aber ein Gedenken der jungen Musikantin, die bei einem Unfall ums Leben gekommen war. Eine Minute des Innehalten­s war hernach ein Zeichen der Trauer und Verbundenh­eit. „Sie war eine von uns“, so Ziesel.

„Ich bin stolz, hier Schirmherr zu sein“, so Schmid, der allerdings ebenfalls seine Trauer über den Tod einer Mitspieler­in zum Ausdruck brachte. Der Musikverei­n Ertingen könne stolz auf das sein, was er in wochenlang­er Arbeit geschaffen habe, um so ein mehr als würdiger Ausrichter des Kreismusik­fests zu sein. „Lasst den Ort mit eurem Spiel erbeben“, das war das Startsigna­l für den Biberacher Kreismarsc­h, von 2500 Musikerinn­en und Musikern gespielt und von über 500 Zuhörern mitgesunge­n. Landrat Schmid war es vorbehalte­n, den Biberacher Kreismarsc­h zu dirigieren. Ansonsten wechselten sich Kreisverba­ndsdirigen­t Bernd Biffar und sein Stellvertr­eter Bernd Ott am Dirigenten­pult ab.

Der Festumzug am Sonntagnac­hmittag war ein unvergessl­iches Erlebnis: Was da alles mitlief, mitfuhr und sich zeigte, war grandios. So war von der Michel-Buck-Gemeinscha­ftsschule von Klasse eins bis zehn fast alles am Start, ob als Gruppe, als Begleitung oder auch als Darsteller verschiede­ner Zeitepoche­n. Angefangen von „D’r schwäbscha Eisabahn“, der Darstellun­g Ertingens früher oder auch visionär im Jahr 2118 sowie der Kommunikat­ion heute – dem Einfallsre­ichtum waren keine Grenzen gesetzt. Dazu waren auch viele Firmen und Vereine zu sehen, die sich bei den Festwagen einiges hatten einfallen lassen. Die Feuerwehr nahm für sich gleich einen ganzen Block in Anspruch. Angefangen von der Handspritz­e bis zu heutigem High-Tech-Gerät. Nostalgie pur auch bei verschiede­nen Darstellun­gen von Handwerk, Brauchtum und vor allem Maschinen und Gerätschaf­ten aus bäuerliche­r Vergangenh­eit. Dazu zählten natürlich auch die Oldtimerta­ktoren und -Maschinen, die den Festzug bereichert­en.

Auch der gastgebend­e Verein, die Musikkapel­le Ertingen, ließ sich bei „ihrem“Fest was einfallen. Neben verschiede­nen Motiv- und Wappenwage­n waren auch die Uniformen von einst und von heute zur Schau gestellt. Nicht zu vergessen die Kinder der Ertinger Kindertage­seinrichtu­ngen.

Aber über alledem stand bei diesem Festzug die Musik ganz im Vordergrun­d. Hinter der Stadtgarde zu Pferd Bad Saulgau, die ihre Fanfaren erklingen ließ, die Patenkapel­le aus Marbach mit Festwagen, dann über 50 Musikkapel­len, Fanfarenzü­ge und Musikgrupp­en, die das Dorf zum Klingen brachten. Eine tolle Idee des Fanfarenzu­g-Kreisverba­ndes Biberach dabei, gleich fünf Gruppen als Kreis-Fanfarenzu­g in Ertingen beim Festzug mitlaufen und mitspielen zu lassen, ebenso schon zuvor beim Gesamtchor.

Nachdem der Festzug am Zelt endete, stand der Fahneneinm­arsch an. Mit stolz geschwellt­er Brust marschiert­en sie ein, die Abordnunge­n mit ihren bunten, wehenden Fahnen und gaben auf der Bühne ein imposantes Bild ab. Ein weiteres Blasmusik-Spektakel dann die Bekanntgab­e der Wertungser­gebnisse. Um 18 Uhr startete dann der Wettbewerb von „Schwäbisch­er Zeitung“/„Südfinder“„Kapelle des Südens“. Das Ergebnis stand bei Redaktions­schluss noch nicht fest.

 ?? FOTO: THOMAS WARNACK ?? Ein Hoch auf die Blasmusik: Das Kreismusik­fest in Ertingen hat einen bleibenden Eindruck hinterlass­en.
FOTO: THOMAS WARNACK Ein Hoch auf die Blasmusik: Das Kreismusik­fest in Ertingen hat einen bleibenden Eindruck hinterlass­en.

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