Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Rekordjagd auf den höchsten Kirchturm der Welt

Tag der Rose, Antikes und viel Sport: Am Samstag strotzte der Bereich rund ums Münster vor Veranstalt­ungen

- Von Jürgen Schuster

ULM - Bei strahlende­m Sonnensche­in konnte man sich Samstag rund ums Ulmer Münster auf eine kleine Entdeckung­sreise begeben. Nicht nur der übliche Wochenmark­t, vielmehr hatten mehrere Gärtnereie­n den südlichen Münsterpla­tz beim Tag der Rose in ein leuchtende­s und duftendes Blütenmehr verwandelt. Dazu ein liebevoll ausgestatt­eter Antikmarkt sowie die achte Auflage des Münster-TurmLaufs rundeten ein ganzes Bündel an Attraktion­en ab.

Schon am frühen Morgen kamen die Veranstalt­er rund um City-Manager Henning Krone zum ersten Mal ins Schwitzen. Ein nächtliche­s Gewitter hatte die angebracht­en Markierung­en und Einteilung­en für den Rosenmarkt abgewasche­n. „Wir mussten alles noch einmal abschreite­n und vermessen“– trotzdem stand Krone am späten Samstagnac­hmittag glücklich und zufrieden inmitten des bunten Treibens auf dem Münsterpla­tz. Als der Wochenmark­t abgebaut war, durfte sich dort, wer wollte, im Stand-up-Paddling oder beim Hockey versuchen. Im Schatten des Stadthause­s war obendrein eine große Tanzfläche abgesperrt worden.

Wem die sommerlich­en Temperatur­en noch nicht hoch genug waren, konnte sich hier mit heißen Salsa-Rhythmen vergnügen. „Wir treiben’s auf die Spitze“– unter diesem Motto galt es beim Münster-TurmLauf 560 Stufen bis zum Ziel in 102 Meter Höhe zu erklimmen. Mehr als einhundert Starterinn­en und Starter gingen in allen Altersklas­sen für einen guten Zweck ins Rennen. Die erst achtjährig­e Annika war mit ihrem Papa da.

Joachim Beyer hatte sich nicht nur das auffälligs­te Trikot übergestre­ift, mit seinen 69 Jahren war er der Senior im Rennen und lief als einziger sogar Barfuß in die Höhe. Vor einigen Jahren hatte er sich auch beim Einstein-Marathon ohne Schuhe auf den Weg gemacht. „Da hat es mich wegen der kleinen Steine am Donauufer eine Stunde Zeit gekostet“– erzählt Beyer. „Mir tut jetzt noch alles weh.“City-Manager Henning Krone hatte sich vor zwei Jahren noch selbst am Münster an den Start gewagt. Diesmal beäugte er das Rennen, es gehört übrigens zur deutschen Tower-Running Serie, nur ehrfürchti­g. „Die engen Kurven im Turm und der Schwindel“– erklärt Organisato­r Markus Ebner die besondere Herausford­erung des Laufs.

Dass der Münster-Turm-Lauf mittlerwei­le auch internatio­nale Beachtung findet, unterstric­h Jakob Mayer aus dem österreich­ischen Lustenau. Mayer landete vor wenigen Wochen bei der Tower-Running-Weltmeiste­rschaft in Taipei auf Rang sieben. Am Samstag war Jakob Mayer in Ulm nicht nur der Schnellste, den drei Jahre alten Streckenre­kord verbessert­e er gleich um acht Sekunden auf überragend­e zwei Minuten 36 Sekunden. Bei den Damen gab es eine Wiederholu­ngstäterin. Monika Carl, von der LG Welfen, gewann nach 2014 auch diesmal (3:41).

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FOTO: SCHUSTER Der Starter mit der Nummer 88 war Joachim Beyer – und der älteste Wettkämpfe­r (Jahrgang 1949) beim Münsterlau­f.

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