Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Der „Luschdige Haufa“füllt den Saal

Rund 180 Besucher waren beim Kinderchor in Walpertsho­fen.

- Von Franz Liesch

WALPERTSHO­FEN - Das macht der Chorgemein­schaft Walpertsho­fen niemand so leicht nach: Sie vermochte am Sonntag zum nachmittäg­lichen Kinderchor­konzert rund 180 Besucher anzulocken, so dass in der Gemeindeha­lle kaum Plätze frei blieben. Angetreten waren der „Luschdige Haufa Walpertsho­fen“unter der Leitung von Tanja Goeppel sowie der Kinderchor Stetten unter der Leitung von Anni Ruess.

Völlig überrascht, aber natürlich hocherfreu­t über den Andrang war der Leiter der Chorgemein­schaft Walpertsho­fen, Christoph Sulzer: „Wir haben alles erwartet, nur nicht so viele Besucher.“Zumal das Konzert abseits der übrigen Auftritte eingefädel­t worden sei. Begrüßt wurden die Besucher musikalisc­h mit „Funga alafia“in zunächst unverständ­lichen Worten. Das sei eine afrikanisc­he Sprache, erklärte Tanja Goeppel und heiße, man begrüße mit „Augen Mund und dem Herzen“. Das Lied vom heißen Kontinent passte denn auch zu den schwülen Temperatur­en in der Gemeindeha­lle.

Die Kindergrup­pe von Walpertsho­fens „Luschdigr Haufa“übernahm Part eins des Konzerts mit fröhlichen, einstimmig­en Liedern. Kinder im Grundschul­alter gehören dieser Gruppe an. Die Gesangs-Literatur ist haargenau auf dieses Alter abgestimmt. Sie singen von der „perfekten Familie“, die es gar nicht gebe, davon, dass ein Lied einen Menschen aufzumunte­rn vermag und von „Quatsch mit Soße“, was dazu führe, dass man „vor Lachen in die Hose“mache. Aus dem Seelenlebe­n der Kinder erzählt auch ein Titel wie „Warum immer ich?“oder die Feststellu­ng, dass das Taschengel­d viel zu knapp bemessen sei.

„Einen Rückgang der Chormitgli­eder kennen wir nicht“, erzählt Tanja Goeppel im Gesspräch, „wir sind sogar gewachsen.“23 Jungen und Mädchen gehören der Anfängergr­uppe der Chorgemein­schaft Walpertsho­fen an. Zahlenmäßi­g ist der Jugendchor mit 16 Sängerinne­n nicht viel kleiner. Sie kommen alle aus Walpertsho­fen und sind bis zu 20 Jahre jung. Sie singen zweistimmi­g und überwiegen­d englischsp­rachige Lieder, auch Schlager zählen zur Gesangs-Literatur bei den Auftritten. Die sind auch mal beim Gottesdien­st oder in einem Seniorenhe­im.

„Wie in einer großen Familie“

Seit fünf Jahren ist die 13-jährige Lisa im Chor und sie hat fest vor, dabei zu bleiben. Selina (15) hat es bereits auf zehnjährig­e Mitgliedsc­haft gebracht. Nicht nur das Singen, auch das Gemeinscha­ftserlebni­s sorgt für das nötige „Bindemitte­l“im Chor, versichern sie: „Man fühlt sich wie in einer großen Familie.“Ob sie auch einmal in der Chorgemein­schaft mitsingen wollen, wissen sie noch nicht. Auch die Chorleiter­in räumt ein, dass der Übergang zum Erwachsene­nchor schwierig ist: „ Sie wollen nicht mit den Alten singen.“

Mit Showtanzei­nlagen

Als Gastchor wirkte der Kinderchor Stetten unter der Leitung von Anni Ruess beim Konzert mit. Eigentlich würde für diesen Chor die Bezeichnun­g „Luschdigr Haufa“genauso zu zutreffen. In ihren blauen T-Shirts brachten sie viel Pepp auf die Bühne. Ihr Vortrag wurde begleitet von Showtanz-Einlagen. Sie blieben nie ruhig stehen, alle Gesänge wurden begleitet von passendend­er Gestik und auch einmal von fröhlichem Pfeifen. Etliche Lebensweis­heiten ließen sie in ihre Vorträge einfließen, etwa: „Kohle und Klunker ziehen uns nur runter.“Gemeinsam sangen dann alle drei Chöre den Dauerbrenn­er vom „Lollipop“.

Keine Grenzen kannte die Euphorie von Christoph Sulzer über das Kinderchor­konzert: „Ich bin total begeistert von euch“, versichert­e er und er vergab Bestnoten: „Ihr wart super gut, macht weiter so.“

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FOTO: FRANZ LIESCH
 ?? FOTO: FRANZ LIESCH ?? Der „Luschdige Haufa“Walpertsho­fen gab zusammen mit dem Kinderchor Stetten ein Konzert.
FOTO: FRANZ LIESCH Der „Luschdige Haufa“Walpertsho­fen gab zusammen mit dem Kinderchor Stetten ein Konzert.

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