Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Märchen und Musical an einem Abend
Am Carl-Laemmle-Gymnasium übt man gerade für den großen Bühnenabend
LAUPHEIM - „Du bringst dein eigenes Hemd mit! Und du vergisst bitte deinen Hut nicht!“Lehrerin Anne Kirchhoff hat den Überblick bei der Besprechung nach der Probe, und das ist gut so. Denn am Mittwoch schon ist Aufführung im Carl-Laemmle-Gymnasium, und dann soll doch klappen, was die Kinder in den vergangenen Monaten einstudiert haben: die Geschichte vom armen Dick Wittington – und das auch noch auf Englisch. Dem Auftritt folgt das Musical „Flirty Dancing“: ebenfalls eine Eigenproduktion, die Montag einen der letzten Probetage hatte. Über 50 Schülerinnen und Schüler sind in Aktion für das 90-minütige Programm am Mittwochabend.
Es sind zum einen die Kinder der English-Drama Group, die für ihre jährliche Aufführung proben und sich dabei einiges vorgenommen haben. 45 Minuten dauert ihr Stück, in dem sie ausschließlich in englischer Sprache das Märchen von dem armen Waisenjungen Dick Wittington aufführen.
Der wird, so gibt es die Vorschau her, von dem Bauern verstoßen, bei dem er lebt. Dick irrt alleine umher und trifft eine Fee, die ihm den Weg gen London weist. Dort auf dem Markt nimmt sein Schicksal die Wende, weil er sich als ehrlich erweist. Die Fee taucht wieder auf, und Liebe kommt auch noch ins Spiel. „Es ist ein richtiges Märchen“, fasst Anne Kirchhoff zusammen. Es ist in jedem Fall eines, das beweist schon die Probe, in dem die Fünft- bis Siebtklässler der Drama-Group ihre Englischkenntnisse spielerisch verbessern können. Die Lehrerin wird in diesem Jahr übrigens von Markus Erb unterstützt, der die angestammte Kollegin Yvonne Leicht vertritt.
Abgesprochen werden müssen die Proben jetzt auch mit den ältereren Schüler-Jahrgängen im Mittelund Oberstufenchor. Die proben prarallel für „Flirty Dancing“: Das Musical füllt die zweite Hälfte des 90-minütigen Abends aus – und es wurde sehr stark von den Schülerinnen und Schülern selbst gestaltet. Die Zwölftklässlerin Natalie Rupp etwa zeichnet für Text und Regie verantwortlich. Julia Glökler aus demselben Jahrgang entwarf die Choreografie der Tänze – und übt sie mit einer Riege 14-jähriger Schülerinnen ein. Die musikalische Leitung liegt bei der Lehrerin Martina Gruber-Pfohl. Die hat derzeit viel zu tun, Unterricht und die Proben-Termine auch noch mit den jüngeren Schülern abzusprechen.
Bei den Proben zeigen die Jugendlichen, dass sie den Kindern schon einiges an Selbständigkeit voraus haben. Der Titel spielt nicht zufällig auf einen der berühmtesten Musikfilme an. Dass der aus einer Zeit stammt, als die Eltern der aktuellen Jugendlichen so jung waren, wie sie heute, stört übrigens nicht: „Sie mögen es einfach“, lacht die Lehrerin.