Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Hier kommt ein Wolkenbruch
Gewittersturm am Montagabend hält Feuerwehren auf Trab.
LAUPHEIM - Keller laufen voll, Straßen sind überflutet: Es hat am Montag nicht lange gedauert, nachdem sich kurz vor 18 Uhr die Himmelsschleusen geöffnet hatten, bis die ersten Feuerwehrautos mit Blaulicht und Martinshorn durch die Straßen jagten, um die Wassermassen zu bekämpfen. Sie sollten noch viel zu tun bekommen: Gut 130 Feuerwehrleute aus Laupheim und den umliegenden Gemeinden fuhren mit sämtlichen Einsatzabteilungen bis in die Nacht 80 Einsätze. Die Rettungsleitstelle berichtet insgesamt von 124 Einsätzen kreisweit zwischen 17.20 und 22 Uhr. Der vielleicht spektakulärste: Ein Mensch musste aus einem Auto befreit werden.
„Da war richtig was los“, fasst der Laupheimer Kommandant Andreas Bochtler den Abend zusammen. Die riesige, dunkle Gewitterfront, die die Landschaft am frühen Abend in beinahe nächtliche Dunkelheit tauchte, entließ viel Wasser. Nach Angaben der Wetterwarte Süd fielen in Laupheim in der kurzen Zeit des Wolkenbruchs rund 25 Liter Wasser pro Quadratmeter. In Baltringen waren es 28, in Burgrieden 27 Liter. 29 Liter wurden in Ehingen registriert. In Achstetten und seinen Teilorten häuften sich die Hilferufe derart, dass die Feuerwehr ihren Einsatzleitwagen in dieser Gemeinde postierte, um die Einsätze besser koordieren zu können.
„Langgass“überflutet
Es folgte Notruf auf Notruf, „hauptsächlich wegen vollgelaufener Keller“, schildert der Feuerwehrkommandant die Situation. Auch eine Tiefgarage sei voll Wasser gelaufen. Dazu kamen die Meldungen von Bäumen, die von begleitenden Windböen umgeworfen wurden, einem undichten Dach am OlympiaStadion. Und nicht nur vom Sturm: In der Laupheimer König-WilhelmStraße ist wahrscheinlich ein Blitz in einen Baum einschlagen und hat ihn zerteilt. Der abgebrochene Teil musste abgesägt werden. „Land unter“-Meldungen kamen in Laupheim auch beispielsweise vom Lindenplatz sowie aus der Lange Straße – einmal mehr. In der „Langgass“stand die Fahrbahn nicht das erste Mal in diesem Sommer nach starkem Regen unter Wasser. Bereits Samstag war die Fahrbahn überflutet gewesen. Sandsäcke sollten Grundstückseinfahrten sichern – insbesondere eine Tiefgarage. Deren Besitzer hatten aus dem großen Hochwasser von vor zwei Jahren gelernt und Sandsäcke bereit gehalten.
Um 18.50 Uhr erreicht die Feuerwehr eine Unfallmeldung: Bei Achstetten sei eine Person in einem Auto eingeklemmt. Doch die Situation erweist sich als harmloser als befürchtet: Die Unterführung der B30 stand unter Wasser, darin war ein Auto stecken geblieben. Der Mensch darin kam nicht raus und musste von Feuerwehrleuten aus der misslichen Lage befreit werden.
Es gab weitere Verkehrsunfälle, aber alle gingen glimpflich aus, berichtet die Polizei, die zehn Einsätze fuhr. So sieht es auch der Laupheimer Feuerwehrkommandant: Das Gewitter sah böse aus, ging aber glimpflich aus. Bochtler: „Das war noch ein reguläres Unwetter.“