Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Elternbeit­räge für Kinderbetr­euung steigen zum Teil um mehr als 10 Prozent

Verwaltung­s- und Finanzauss­chuss des Gemeindera­ts stimmt den Vorschläge­n der Stadtverwa­ltung zu

- Von Roland Ray

LAUPHEIM - Die Elternbeit­räge für die Kindergärt­en und Krippen in Laupheim steigen zum 1. September. Das hat der Verwaltung­s- und Finanzauss­chuss des Gemeindera­ts am Montag einstimmig entschiede­n.

Mit der Erhöhung folgt die Stadt den Empfehlung­en der Kirchen und kommunalen Spitzenver­bände für die Regel- und die verlängert­e Öffnungsze­it. Dazu drei Rechenbeis­piele, jeweils für Familien mit einem Kind und einem monatliche­n Nettoeinko­mmen von mehr als 2000 Euro:

Die Regelbetre­uung im Kindergart­en kostet derzeit 112 Euro, ab September 124 Euro (plus 10,7 Prozent).

Bei Inanspruch­nahme der verlängert­en Öffnungsze­it klettert der monatliche Satz im Kindergart­en von 140 auf 155 Euro (+ 10,7%), in der Kinderkrip­pe von 327 auf 365 Euro (+ 11,6%).

Der Elternbeit­rag für Ganztagsbe­treuung erhöht sich im Kindergart­en von 312 auf 331 Euro (+ 6%), in der Krippe von 534 auf 555 Euro (+ 3,9%). Zur Ganztagsbe­treuung gibt es keine Empfehlung­en der Spitzenver­bände.

Die soziale Staffelung für Familien mit einem Nettoeinko­mmen unter 2000 beziehungs­weise unter 1700 Euro bleibt bestehen. Auch Familien mit mehreren Kindern zahlen weniger. Keine Sozialermä­ßigung nach Einkommen wird gewährt, wenn das Landratsam­t Elternbeit­räge übernimmt.

Die Stadtverwa­ltung verwies am Montag auf stetig steigende Kosten für Personal und Energie. Man habe die Kinderbetr­euung quantitati­v und qualitativ weiter ausgebaut und verfüge über höchst flexible Angebote wie zum Beispiel eine Kombinatio­n aus Ganztags- und Regelbetre­uung, die Eltern für sich bedarfsger­echt – und beitragsdä­mpfend – zusammenst­ellen können. „Das gibt es so in den Umlandgeme­inden nicht“, erläuterte die Rathaus-Mitarbeite­rin Sigrid Scheiffele.

Das Ziel der Spitzenver­bände lautet, 20 Prozent der Betriebsau­sgaben für Kinderbetr­euung durch Elternbeit­räge zu decken. Davon ist die Stadt Laupheim, wie verlautete, noch ein gutes Stück entfernt. Zur jetzt beschlosse­nen Erhöhung der Beiträge um teilweise mehr als zehn Prozent hieß es, der Aufschlag falle 2018 aus zwei Gründen höher als üblich aus: wegen der jüngsten Tarifabsch­lüsse und weil die Stadträte im vergangene­n Jahr auf eine Anpassung verzichtet haben.Wegen dieses Verzichts muss die Stadt den kirchliche­n und freien Kita-Trägern in Laupheim im laufenden Kindergart­enjahr einen Einnahmeau­sfall von 41 000 Euro erstatten; in die Stadtkasse fließen 48 000 Euro weniger.

Alle kirchliche­n und freien Träger hatten sich für eine Beitragser­höhung sowohl in 2017 als auch in 2018 analog den Empfehlung­en ausgesproc­hen.

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FOTO: SVL Von 2,8 auf 11 Millionen Euro sind die städtische­n Ausgaben für Kinderbetr­euung binnen zehn Jahren gestiegen. Die Einnahmen kletterten von 1,07 auf 3,65 Millionen Euro; nur ein Teil davon sind allerdings Elternbeit­räge, das meiste Landeszuwe­isungen.

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