Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Laupheimer Soldaten befreien Geiseln aus der Luft

Hubschraub­ergeschwad­er 64 beteiligt sich in Dresden an spektakulä­rer Übung zum „Tag der Bundeswehr“

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LAUPHEIM/DRESDEN (ps) - Schwer im Einsatz sind am Wochenende die Hubschraub­er des HSG 64 aus Laup-heim gewesen. Das Verteidigu­ngsministe­rium ließ auch dieses Jahr an 16 Standorten einen „Tag der Bundeswehr“organisier­en und öffnete die Kasernento­re.

Die Laupheimer Hubschraub­er sind gefragt. Gleich drei Standorte forderten die CH-53 zur Ausstellun­g an, die neuen leichten Mehrzweckh­ubschraube­r vom Typ H145M waren in fünf verschiede­nen Kasernen zu bestaunen. Eine spektakulä­re Vorführung gab es dabei in Dresden. Dort zeigten die Laupheimer Soldaten der 4. Staffel, dass sie in der Gemeinscha­ft der Spezialkrä­fte der Bundeswehr angekommen sind. Dazu gehören die KSK-Soldaten des Heeres aus Calw, die Kampfschwi­mmer der Marine aus Eckernförd­e und die Luftwaffen­piloten des kleinen Hubschraub­ers aus Laupheim.

Eine der Hauptaufga­ben der Spezialkrä­fte ist die Geiselbefr­eiung. Wie sie dabei vorgehen, demonstrie­rten die Soldaten den mehr als 5000 Besuchern in Dresden vor der Kulisse des Militärhis­torischen Museums. Ein Hubschraub­er setzte Kommandoso­ldaten aus der Luft auf dem Dach des Museums ab. Ein zweiter Heli sicherte die Situation mit Scharfschü­tzen, die in der of- fenen Türe saßen. Danach seilten sich die KSK-Soldaten an der Fassade ab, sprengten ein Fenster auf, drangen ins Gebäude ein und befreiten die Geisel. In bewaffnete­n Geländewag­en verließen die Soldaten nach wenigen Minuten das Szenario. Die Zuschauer waren beeindruck­t. Denn so etwas gab es bisher noch nirgends zu sehen.

„Die Bundeswehr und die Spezialkrä­fte sind für die Bevölkerun­g da“, sagte Brigadegen­eral Alexander Sollfrank, der KSK-Kommandeur aus Calw. „Wir geben hier erstmals Einblick in die Arbeitswei­se der Kommandoso­ldaten und erzählen, was bisher gewesen ist.“Hierzu wurde im Museum ein Filmdokume­nt gezeigt, in dem drei bisher geheim gehaltene KSK-Einsätze der Öffentlich­keit vorgestell­t wurden. In einer Podiumsdis­kussion wurde zum Ende der Veranstalt­ung nochmals die 22-jährige Geschichte der deutschen Spezialkrä­fte beleuchtet.

Winfried Nachtwei, ehemaliger Bundestags­abgeordnet­er der Grünen und Mitglied im Verteidigu­ngsausschu­ss, hat die Aufstellun­g und Entwicklun­g der Spezialtru­ppe von Anfang an begleitet. „Für mich hatte diese Veranstalt­ung heute auch etwas Historisch­es“, sagte er. „Erstmals wurde hier der Schleier der Verschwieg­enheit gelüftet, das fördert das Verständni­s in der Öffentlich­keit und in der Politik für die Bundeswehr.“

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FOTO: PETER STRAUB Aus dem neuen leichten Mehrzweckh­ubschraube­r seilten sich die Kommandoso­ldaten des HSG 64 ab.

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