Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Glaser: „Ein großer Schritt für das IGI“

Schemmerho­fens Bürgermeis­ter begrüßt Nabu-Entscheidu­ng – Deutliche Kritik an der Bürgerinit­iative

- Von Andreas Spengler

SCHEMMERHO­FEN/WARTHAUSEN - Der Zweckverba­nd IGI Rißtal hat erfreut reagiert auf die Zusage des Naturschut­zbundes (Nabu), keine Klage gegen das geplante Industrieg­ebiet einzureich­en. Schemmerho­fens Bürgermeis­ter Mario Glaser sieht jetzt keine Gründe mehr, die das Projekt noch stoppen könnten. Auch der Vorsitzend­e des Zweckverba­nds, Wolfgang Jautz, zeigt sich überzeugt, dass das Projekt nun „zu einem Abschluss kommt“.

Von einem „großen Schritt“sprach Schemmerho­fens Bürgermeis­ter Glaser in der Gemeindera­tssitzung am Montagaben­d.

Jetzt folgten „lenkende Verfahren“, die die Gesamtmaßn­ahme des Industrieg­ebiets aber „nicht mehr ins Wanken bringen“werden.

Der Nabu hatte als einziger Naturschut­zverband die Möglichkei­t, zu klagen. Davon wollte der Landesverb­and aber keinen Gebrauch machen – wegen geringer Erfolgsaus­sichten und Kostenrisi­ko einer Klage. Stattdesse­n wolle der Verband im Verlauf des Bauverfahr­ens tätig werden, hatte Nabu-Vorstandsm­itglied Vera Schloßbaue­r erklärt (SZ berichtete): „Wir werden alle uns gegebenen rechtliche­n Möglichkei­ten nutzen, um uns an dem Verfahren zu beteiligen“, sagte sie.

Bürgermeis­ter Glaser wertete die Entscheidu­ng dagegen als Entgegenko­mmen und bedankte sich beim Nabu dafür. Zudem betonte er, er hoffe nun auf eine weiter steigende Akzeptanz für das IGI in der Bevölkerun­g. „Wobei ein Großteil befürworte­t das Projekt bereits, das sind nur die, die nicht so laut schreien“, sagte er mit Blick auf die Aktivitäte­n der Bürgerinit­iative (BI) „Schutzgeme­inschaft“Rißtal, die das Projekt verhindern will. Die BI stützt ihre Hoffnung zurzeit unter anderem auf einen Eingemeind­ungsvertra­g aus den 1970er-Jahren.

Das Regierungs­präsidium (RP) Tübingen hat inzwischen bestätigt, dass die Kommunalau­fsicht eine Abschrift des Vertrags erhalten habe und den Sachverhal­t prüfe. Dazu sei auch die Gemeinde Warthausen um eine Stellungna­hme gebeten worden. Diese stehe allerdings noch aus. „Zeitnah“will das RP über die Auswirkung­en des Vertrags entscheide­n und diese öffentlich bekannt geben.

Schemmerho­fens Bürgermeis­ter Glaser hat indes deutliche Kritik an der Bürgerinit­iative und ihrem Vorgehen geäußert: „Wir müssen Ökologie und Ökonomie hier in Einklang bringen.“Das dürfe nicht „überschatt­et“werden von den Diskussion­en um einen Eingemeind­ungsvertra­g aus den 1970er Jahren. „Sonst sind wir wirklich rückwärtsg­ewandt“, sagte er im Gemeindera­t.

IGI-Zweckverba­ndsvorsitz­ender Jautz betonte, das Projekt sei nun „eine Stufe weiter“, und er fügte hinzu: „Wir bringen das Projekt weiter so ins Laufen, dass es zu einem Abschluss kommt.“In etwa zwei Wochen wollen sich Vertreter des Zweckverba­nds in Arbeitsgru­ppen treffen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Als nächster Schritt steht die Bauleitpla­nung an.

„Ein Großteil befürworte­t das Projekt, das sind nur die, die nicht so laut schreien.“Mario Glaser, Schemmerho­fer Bürgermeis­ter, über das IGI-Projekt

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FOTO: PRIVAT Mario Glaser

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