Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Überzeugter Helfer
Heute ist Weltblutspendertag – Freiwillige sind begehrt
Ein Wangener hat bereits 147-mal Blut gespendet
RAVENSBURG (AFP/dre/dpa) - Blut ist ein kostbarer Saft: Blutkonserven sind nicht nur nach schweren Unfällen und bei größeren Operationen lebensrettend. Sie werden auch zur Behandlung zum Beispiel bösartiger Tumore dringend gebraucht. Zum heutigen Weltblutspendertag rufen Blutspendedienste und Gesundheitsverbände in Deutschland daher wieder zum Spenden auf. Fragen und Antworten zum Thema:
Wieviele Blutspenden werden gebraucht?
In Deutschland werden nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung täglich rund 15 000 Blutspenden benötigt. Vor allem in der Urlaubszeit oder bei Grippewellen kommt es zu Engpässen. Etwa zwei Millionen Menschen spenden in Deutschland regelmäßig Blut – nur drei Prozent der Menschen hierzulande. Nach den derzeit geltenden Zulassungskriterien könnten es aber etwa 33 Prozent sein.
Wer darf Blut spenden?
Blut spenden darf jeder zwischen 18 und 73 Jahren, wobei die Höchstgrenze für die erstmalige Spende bei 64 Jahren liegt. Zum Zeitpunkt der Spende darf man keine Infektionskrankheiten wie Erkältung haben. Zudem muss man mindestens 50 Kilo wiegen. Vor Ort füllt man einen Fragebogen aus, der weitere Kriterien prüft. Mehr Infos gibt es im Netz unter www.blutspende.de.
Was bekommen Spender für ihr Engagement?
In Deutschland ist Blutspenden grundsätzlich freiwillig und unentgeltlich. Private Spendedienste, Pharmaunternehmen und auch staatlich-kommunale Dienste zahlen aber Aufwandsentschädigungen. Der größte Anbieter, das Deutsche Rote Kreuz, das etwa 70 Prozent des Blutes sammelt, bietet Spendern stattdessen Snacks, Getränke oder auch kleine Geschenke. Von der Idee des Münchner Medizinethikers Georg Marckmann, die Spendebereitschaft mit Geld anzukurbeln, hält man beim DRK nicht viel: „Die Sicherheit der Blutspende wird daduch erhöht, dass die Menschen freiwillig spenden und zum Beispiel beim Fragebogen keine falschen Angaben machen“, sagt Eberhard Weck vom DRK-Blutspendedienst BadenWürttemberg – Hessen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO schreibe die Freiwilligkeit und Unentgeltlichkeit auch vor. Weck stellt auch klar, dass das Rote Kreuz keine Gewinne damit macht. „Der Jahresumsatz von 100 Millionen Euro wird wieder investiert, in Forschung und Entwicklung etwa“, so Weck. Die Transparenz sieht er durch Veröffentlichung im Bundesanzeiger als gegeben an.
Wie läuft die Spende ab?
Vor der Spende gibt es eine kurze ärztliche Untersuchung. Für diesen Gesundheitscheck sollten Spender etwas Zeit einplanen. Die Spende, während der 500 Milliliter Blut abgezapft werden, dauert rund fünf bis zehn Minuten. Eine Stunde Zeit sollte man mitbringen. Nach der Spende wird man kostenlos verpflegt und sollte noch circa 20 Minuten sitzen bleiben und etwas essen.
Wie oft darf man spenden?
Frauen dürfen viermal im Jahr Blut spenden, Männer sechsmal. Zwischen den Terminen müssen aber jeweils mindestens 56 Tage liegen. Blutplasma darf man öfter spenden.