Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Suchender, Philospoh und Querdenker
Künstler Hubert Kaltenmark stellt seine Werke noch bis 22. Juli in der Galerie im Petrushof aus
OBERMARCHTAL (khb) – Am Sonntag wurde in der Obermarchtaler „Galerie im Petrushof“eine Ausstellung mit Werken von Hubert Kaltenmark eröffnet. „Er ist ein Suchender, ein Philosoph, ein Querdenker“, zitierte Galeristin Maria Faulhammer aus einer Laudatio über den Künstler, die anlässlich der Verleihung eines Kunstpreises gehalten wurde.
Die aktuelle Ausstellung im Petrushof habe den Titel „Von Zahlen und Menschen“und gliedere sich in die drei Zyklen „Number Diarys“, „Giftarbeiten“und „Fototransfer auf Beton“, erklärte Kaltenmark am Sonntag den Gästen der Vernissage. Er führe ein Zahlen-Tagebuch, weil Zahlen unsere Identität bestimmen, sagte der Künstler und nannte Pin, Tan, Konto-, Kunden-, Artikel- oder Flugnummern als Beispiele. Weil der Mensch jeden Tag Zahlen brauche, so Kaltenmark, sei ihm die Idee gekommen, „ die Zahlen aus dem Tagebuch über Fotos von Menschen“zu schreiben. „Zahlen sind ein wichtiges Kommunikationsmittel. Meine Gemälde bieten den Blick durch die täglichen Zahleninformationen auf die Leute.“
Um seine „Giftarbeiten“zu erstellen, habe er Bronze in Salzsäure gelegt und so eine „durchsichtige Brühe“erhalten, die er auf Papier streiche. „Durch die Luftfeuchtigkeit verändert sich die entstehende Farbe von hellem Grün bis zu dunklem Braun“, so Kaltenmark. Einerseits werde behauptet, dass alles Grüne giftig sei, andererseits stehe Grün für Leben, so der Künstler. „Jedes grüne Blatt ist bereits vergiftet, weil es in absehbarer Zeit verfallen wird“, betonte Kaltenmark im Petrushof.
Zu Kaltenmarks „Giftarbeiten“gehören auch seine „elegischen Inseln“, die er aus Grünspan angefertigt hat. Mit Hilfe von bedruckten, noch feuchten Folien „überträgt“Kaltenmark Fotos auf „noch nicht ganz ausgehärtete Betonplatten“. Einige dieser „Fototransfers“sind in der aktuellen Ausstellung in Obermarchtal zu sehen.