Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Millionen-Schaden nach Brand in Autohaus
Oldtimer und Werkstatteinrichtung gehen in Flammen auf - Probleme mit Gaffern
SENDEN - Bei einem Brand in einem Autohaus in Senden ist am Samstagabend hoher Sachschaden entstanden. Er könnte sich nach Angaben der Polizei auf bis zu 15 Millionen Euro belaufen. Verletzt wurde niemand. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot im Einsatz.
Gegen 21.40 Uhr wurde für die Feuerwehren aus Senden, Aufheim, Hausen und Vöhringen sowie das THW und Unterstützungskräfte der Kreisbrandinspektion Alarm ausgelöst. Schon auf der Anfahrt war eine hohe schwarze Rauchsäule zu sehen. Der Einsatz verlief rasch und effektiv, was dazu führte, dass nach weniger als einer Stunde alles unter Kontrolle war. Die Feuerwehr Senden, von ihren Kameraden aus Aufheim und Hausen unterstützt, bekämpfte das Feuer von der Eingangsseite unter anderem von der Drehleiter aus und ging mit mehreren Trupps ins Gebäude. Südlich des benachbarten Getränkemarktes war die Drehleiter aus Vöhringen in Stellung gegangen, von wo aus ebenfalls gelöscht und beleuchtet wurde. Der Sendener Kommandant, Kreisbrandmeister Peter Walter, leitete den Einsatz und wurde von Kreisbrandrat Bernhard Schmidt sowie einem Drei-MannTeam des Technischen Hilfswerks beraten. Mehrere Fahrzeugbesatzungen des BRK-Rettungsdienstes sicherten die großenteils unter schwerem Atemschutz vorgehenden Feuerwehrleute ab. Insgesamt waren 105 Feuerwehrleute im Einsatz. Zusammen mit den Kräften von Polizei, BRK und THW waren somit mehr als 120 Helfer vor Ort.
Um die Brandursache und die Höhe des Sachschadens festzustellen, hat die Kriminalpolizei Neu-Ulm die Ermittlungen aufgenommen. In der Werkstatt waren fünf hochwertige Porsche und ein Audi abgestellt, die dem Feuer zum Opfer fielen. Die ganze Einrichtung sowie das Dach der Werkstatt wurden durch den Brand zerstört.
Der Schaden wurde zunächst auf mehrere hunderttausend Euro geschätzt. Wie sich später herausstellte, könnte die Summe aber auch bis auf rund 15 Millionen Euro steigen. Im Untergeschoss des Autohauses, das in der Nacht noch nicht zugänglich war, sind nämlich wertvolle Oldtimerfahrzeuge abgestellt, da sich die Firma mit der Restaurierung solcher Liebhaberstücke beschäftigt. Sollten diese Autos durch Einwirkung von Rauch, Ruß oder Löschwasser beschädigt sein, könnte der Schaden im zweistelligen Millionenbereich liegen. Nähere Angaben da- zu konnte die Polizei gestern noch nicht machen.
Autofahrer stoppen auf Bundesstraße und filmen
Am Rande des Einsatzes brachten Schaulustige sich und andere in Gefahr. Als sie die große Rauchwolke sahen, blieben reihenweise Autofahrer auf der B 28 stehen, um zu fotografieren oder zu filmen. Die autobahnähnlich ausgebaute vierspurige Straße musste von der Polizei zeitweise in beiden Richtungen komplett gesperrt werden, um zu verhindern, dass die Neugierigen in Unfälle verwickelt wurden. Nach Auskunft der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West war am Sonntag noch nicht bekannt, ob die Polizei die Gaffer auch verwarnen und von ihren „Aussichtsplätzen“vertreiben konnte, da die Beamten vollauf mit der Verkehrsabsicherung der Einsatzstelle und der B 28 beschäftigt waren. Am Brandort selbst, bei dem Autohaus an der Berliner Straße, gab es keinerlei Probleme mit Schaulustigen. Auch das Publikum einer unmittelbar daneben liegenden Disco störte den Einsatz nicht.
Am Sonntag gingen die Brandermittler der Kripo von einem technischen Defekt an einem abgestellten Auto als Brandursache aus. Weitere Ermittlungen seien jedoch erforderlich, teilte die Polizei mit.