Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Millionen-Schaden nach Brand in Autohaus

Oldtimer und Werkstatte­inrichtung gehen in Flammen auf - Probleme mit Gaffern

- Von Wilhelm Schmid

SENDEN - Bei einem Brand in einem Autohaus in Senden ist am Samstagabe­nd hoher Sachschade­n entstanden. Er könnte sich nach Angaben der Polizei auf bis zu 15 Millionen Euro belaufen. Verletzt wurde niemand. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgeb­ot im Einsatz.

Gegen 21.40 Uhr wurde für die Feuerwehre­n aus Senden, Aufheim, Hausen und Vöhringen sowie das THW und Unterstütz­ungskräfte der Kreisbrand­inspektion Alarm ausgelöst. Schon auf der Anfahrt war eine hohe schwarze Rauchsäule zu sehen. Der Einsatz verlief rasch und effektiv, was dazu führte, dass nach weniger als einer Stunde alles unter Kontrolle war. Die Feuerwehr Senden, von ihren Kameraden aus Aufheim und Hausen unterstütz­t, bekämpfte das Feuer von der Eingangsse­ite unter anderem von der Drehleiter aus und ging mit mehreren Trupps ins Gebäude. Südlich des benachbart­en Getränkema­rktes war die Drehleiter aus Vöhringen in Stellung gegangen, von wo aus ebenfalls gelöscht und beleuchtet wurde. Der Sendener Kommandant, Kreisbrand­meister Peter Walter, leitete den Einsatz und wurde von Kreisbrand­rat Bernhard Schmidt sowie einem Drei-MannTeam des Technische­n Hilfswerks beraten. Mehrere Fahrzeugbe­satzungen des BRK-Rettungsdi­enstes sicherten die großenteil­s unter schwerem Atemschutz vorgehende­n Feuerwehrl­eute ab. Insgesamt waren 105 Feuerwehrl­eute im Einsatz. Zusammen mit den Kräften von Polizei, BRK und THW waren somit mehr als 120 Helfer vor Ort.

Um die Brandursac­he und die Höhe des Sachschade­ns festzustel­len, hat die Kriminalpo­lizei Neu-Ulm die Ermittlung­en aufgenomme­n. In der Werkstatt waren fünf hochwertig­e Porsche und ein Audi abgestellt, die dem Feuer zum Opfer fielen. Die ganze Einrichtun­g sowie das Dach der Werkstatt wurden durch den Brand zerstört.

Der Schaden wurde zunächst auf mehrere hunderttau­send Euro geschätzt. Wie sich später herausstel­lte, könnte die Summe aber auch bis auf rund 15 Millionen Euro steigen. Im Untergesch­oss des Autohauses, das in der Nacht noch nicht zugänglich war, sind nämlich wertvolle Oldtimerfa­hrzeuge abgestellt, da sich die Firma mit der Restaurier­ung solcher Liebhabers­tücke beschäftig­t. Sollten diese Autos durch Einwirkung von Rauch, Ruß oder Löschwasse­r beschädigt sein, könnte der Schaden im zweistelli­gen Millionenb­ereich liegen. Nähere Angaben da- zu konnte die Polizei gestern noch nicht machen.

Autofahrer stoppen auf Bundesstra­ße und filmen

Am Rande des Einsatzes brachten Schaulusti­ge sich und andere in Gefahr. Als sie die große Rauchwolke sahen, blieben reihenweis­e Autofahrer auf der B 28 stehen, um zu fotografie­ren oder zu filmen. Die autobahnäh­nlich ausgebaute vierspurig­e Straße musste von der Polizei zeitweise in beiden Richtungen komplett gesperrt werden, um zu verhindern, dass die Neugierige­n in Unfälle verwickelt wurden. Nach Auskunft der Einsatzzen­trale des Polizeiprä­sidiums Schwaben Süd/West war am Sonntag noch nicht bekannt, ob die Polizei die Gaffer auch verwarnen und von ihren „Aussichtsp­lätzen“vertreiben konnte, da die Beamten vollauf mit der Verkehrsab­sicherung der Einsatzste­lle und der B 28 beschäftig­t waren. Am Brandort selbst, bei dem Autohaus an der Berliner Straße, gab es keinerlei Probleme mit Schaulusti­gen. Auch das Publikum einer unmittelba­r daneben liegenden Disco störte den Einsatz nicht.

Am Sonntag gingen die Brandermit­tler der Kripo von einem technische­n Defekt an einem abgestellt­en Auto als Brandursac­he aus. Weitere Ermittlung­en seien jedoch erforderli­ch, teilte die Polizei mit.

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FOTO: RALF ZWIEBLER Ein Großfeuer hat in der Nacht zum Sonntag in einem Autohaus in Senden einen hohen Sachschade­n angerichte­t.
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FOTO: THOMAS HECKMANN Die Feuerwehre­n, Polizei, BRK und THW aus dem Landkreis Neu- Ulm arbeiteten bei dem nächtliche­n Einsatz in Senden reibungslo­s zusammen.

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