Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Doppel-Silber für RSC Biberach
Radsport: Hanna Geiser und Justin Bellinger fahren bei Nachwuchs-DM in Reinstetten auf Platz zwei
REINSTETTEN - Hanna Geiser (U15 weiblich) und Justin Bellinger (U15 männlich) haben für die Topergebnisse des Ausrichters RSC Biberach bei der Nachwuchs-DM im Straßenradsport mit Start und Ziel in Reinstetten gesorgt. Beide holten sich die Silbermedaille. Zudem wurden die Titelträger in den Altersklassen U17 und U19 (männlich und weiblich) ermittelt. Insgesamt waren rund 540 Fahrer am Start.
„Ich bin überglücklich, Zweite geworden zu sein. Es war mein Ziel, aufs Podium zu kommen und das habe ich geschafft“, freute sich die 13-jährige DM-Debütantin Hanna Geiser nach der Siegerehrung. „Vor dem Rennen war ich nervös. Das hat sich auf der Strecke aber recht schnell gegeben. Ab da hat es dann richtig Spaß gemacht.“Zwei Runden (37,6 Kilometer) hatten die U15-Schülerinnen auf dem Rundkurs zu absolvieren und dabei jeweils 250 Höhenmeter zu überwinden. In Runde eins blieb das Feld noch komplett, auf der zweiten Runde setzte sich dann Geiser gemeinsam mit Tilla Geisler (RSC Cottbus) ab. Das restliche Feld teilte sich in viele kleine Gruppen – ein Zeichen dafür, welch hohes Tempo angeschlagen wurde. „Am Schlussanstieg haben mir dann einfach die Kräfte gefehlt, da war Tilla einfach stärker und hat verdient gewonnen“, so Geiser. „Hanna hat das erreicht, was wir uns alle erhofft haben. Sie hat alles gezeigt, was sie kann. Der zweite Platz ist einfach top“, freute sich RSC-Trainer Bernhard Lingenhöle. „Vielleicht klappt es ja dann nächstes Jahrs sogar mit dem Titel.“
Auch Justin Bellinger strahlte bei der Siegerehrung der U15-Schüler übers ganze Gesicht. Der 13-Jährige hatte sich nur Matteo Groß (14) aus dem südbadischen Reute, dem DMZweiten des Vorjahrs, geschlagen geben müssen. „Ich bin die Strecke vorher zehn bis 15 Mal gefahren. Es hat scheinbar gereicht. Ich bin einfach happy über Platz zwei und kann es eigentlich immer noch nicht richtig glauben“, sagte Bellinger. „Es war aufregend heute, weil man viel mehr Leute kennt, die zugeschaut haben. Der Druck war größer, weil man daheim ja alles zeigen will.“Die U15- Schüler hatten dieselbe Distanz wie die U15-Schülerinnen zu fahren.
Entscheidung am Schlussanstieg
In Runde eins war das Feld noch zusammengeblieben, Bellinger war immer vorn mit dabei. Die Entscheidung fiel letztlich am Anstieg zum Ziel, auf dem Groß letztlich die bessere Position im Schlussspurt hatte. „Ich bin sehr glücklich, dass es diesmal mit dem Titel geklappt hat. Justin Bellinger hat es mir nicht einfach gemacht“, sagte Groß. Lingenhöle bezeichnet den zweiten Platz von Bellinger als großartig. „Er hat sich damit für den ganzen Aufwand belohnt, den er zuletzt betrieben hat“, so der RSC-Trainer. Richard Kimmich, der zweite RSC-Fahrer, dem er im Vorfeld einen Podestplatz zugetraut hatte, stürzte derweil in der ersten Runde und kam am Ende als 80. ins Ziel. „Das ist nicht schlimm. Die Hauptsache ist, dass sich Richard nicht schwer verletzt hat“, so Lingen- höle. Hinter Kimmich reihten sich die weiteren RSC-Fahrer Yannick Schechinger (92.), Christian Klinder (102.) und Mika Simon (103.) ein.
Muskelkrämpfe bremsen Bader aus
Im Rennen der männlichen U17 (4 Runden = 75,2 Kilometer) lag Moritz Bader vom RSC Biberach in der letzten Kurve noch an zweiter Stelle. Auf dem Schlussanstieg ereilten ihn dann Muskelkrämpfe und er rollte schließlich als 21. über die Ziellinie. „Das ist schade. Er hat ein sehr gutes Rennen abgeliefert, viel gearbeitet und dazu beigetragen, dass keine Gruppen weggegangen sind. Deshalb ist ihm am Ende die Kraft ausgegangen“, analysierte Lingenhöle. Als 43. kam Erik Weggenmann (15) an. „Die Beine haben sich während des Rennens gut angefühlt und ich habe versucht, vorn aktiv mitzufahren. An den Anstiegen hat sich das Feld immer sehr ausgedehnt, das Tempo war sehr hoch“, sagte Weggenmann nach dem Rennen. „In den Abfahrten ist das Feld dann immer wieder zusammengerollt, eine Fluchtgruppe war so nicht möglich. Das hätte ich gebraucht. Sprint ist nicht meins, daher bin ich auch nicht zu Tode betrübt.“
Platz 37 ging bei den U19-Junioren (7 Runden = 131,6 Kilometer) beim Sieg von Leslie Lührs (RC Die Schwalben München) an Matthias Herrmann vom RSC Biberach. „Er hat die Erwartungen erfüllt. Ganz kurz war er in einer Ausreißergruppe vertreten, die dann eingefangen wurde. Ich bin sehr zufrieden mit seinem Abschneiden“, bewertete Lingenhöle das Ergebnis des 18-Jährigen.