Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Gemeindera­t schnürt großes Schulpaket

Realschule Schwendi: Neben der Toilettens­anierung soll nun auch die Aula erweitert werden

- Von Bernd Baur

Nun soll auch die Aula der Schwendier Realschule erweitert werden.

SCHWENDI - Der Schwendier Gemeindera­t hat mit einstimmig­em Votum bezüglich der Sanierungs- und Erweiterun­gsmaßnahme­n in der Max-Weishaupt-Realschule das große Paket geschnürt. Die Sanierung der Schülertoi­letten, neue Lehrertoil­etten, die Umnutzung des alten Tankraumes zu einem Lagerraum und die Einrichtun­g eines Elternspre­chzimmers: Diese Maßnahmen waren in den ersten Überlegung­en angedacht. Sie werden jetzt auch umgesetzt, hinzu kommt nun aber noch die Erweiterun­g der bestehende­n Aula. Gesamtkost­en fallen damit in Höhe von etwa 870 000 Euro an.

Vor wenigen Wochen hatten die Bürgervert­reter über das Realschulp­rojekt, das sich von der ursprüngli­ch geplanten Toilettens­anierung zu einer veritablen Großmaßnah­me dynamisier­t hat, am Ratstisch debattiert. Vor einer endgültige­n Entscheidu­ng über den Umfang und die Realisieru­ng der Maßnahme wollten die Räte aber einen Blick in die Schwendier Realschule werfen. Geschehen ist dies nun am Montag.

Schulleite­rin Regula Volk führte den Rat zusammen mit Architekt Thomas Schulz zu den geplanten Baustellen im Schulgebäu­de. Unstrittig von vorneherei­n war die Toiletteng­eschichte. Zwischen Lehrerzimm­er und Rektorat im Obergescho­ss werden neue und mehr Damentoile­tten installier­t. Für die Herren ist das stille Örtchen künftig einen Stock darunter im Erdgeschos­s – ein Abstellrau­m wird zur Herrentoil­ette umgebaut. Weil die Realschule mittlerwei­le mit Gas geheizt wird, ist der 100 000 Liter fassende Öltank überflüssi­g. Er wird abmontiert, ein Lagerraum entsteht. Und die Schülertoi­letten im Erd- und Untergesch­oss werden komplett saniert. 1972 wurde die Realschule gebaut, die weißen Fliesen in den Schülertoi­letten („Eine Funktionse­inschränku­ng ist nicht festzustel­len“) sind noch Original und gut erhalten. „Sollen wir die Fliesen drin lassen und nur neue Toilettene­inrichtung­en reinmachen?“, fragte Bürgermeis­ter Günther Karremann in die Runde. Um gleich zu ergänzen, „dass dies natürlich eine rethorisch­e Frage ist“. Selbstvers­tändlich werde alles herausgeri­ssen, die Schülertoi­lettenRäum­e in den Rohbauzust­and versetzt und dann modern eingericht­et.

Beratungsr­aum liegt am Herzen

Sehr am Herzen liegt der Realschule die Schaffung eines Elternspre­chzimmers. „Das Bedürfnis nach einem Beratungsr­aum ist sehr, sehr groß und unser Anliegen“, betonte Schulleite­rin Regula Volk, „denn ein solcher kleiner geschützte­r Raum fehlt uns momentan.“Entstehen könnte dieser durch Umgestaltu­ng des bisherigen Pausen-Backwarenv­erkaufsBer­eiches neben der Schülerbib­liothek. Dieser Raum ist aktuell mit viel Glas gestaltet. „Wenn wir dies belassen, sind die Personen in diesem Raum von außen optisch wahrnehmba­r“, gab Bürgermeis­ter Karremann zu bedenken. Eine Ausbauvari­ante in Trockenbau­weise, wie sie bei dem Vor-Ort-Termin angedacht wurde, hätte einen reduzierte­n Tageslicht­einfall in das Schulgebäu­de zur Folge. „Wie wir diese Gestaltung vornehmen, ist erst der nächste Schritt“, erinnerte Architekt Schulz.

Eine sofortige Entscheidu­ng am Montag traf der Gemeindera­t beim Thema Aula. Dort hinein soll der Backwarenv­erkauf in den Pausen verlegt werden. Damit aber nicht genug. Aus energetisc­her Sicht müssen die Holz-Glasfenste­relemente der Aula, die noch aus dem Jahre 1972 stammen, ohnehin zeitnah ausgetausc­ht werden. Nur Sanieren oder die Aula nach außen entwickeln, sprich erweitern, deutete Bürgermeis­ter Karremann als zwei mögliche Beschlüsse im Grundsatz an. Er machte aber gleichzeit­ig klar: „Die Aula kann nicht auch nur ansatzweis­e als Mensa genutzt werden.“

Gesamtkost­en: 870 000 Euro

Bei einer Erweiterun­g würde die Fassade einer vergrößert­en Aula mit der Außenkante des Schulgebäu­des bündig gestaltet. „Diese Vergrößeru­ng würde für uns eine Erleichter­ung schaffen“, sagte Regula Volk. Beispielsw­eise könnten dann in der doppelt so großen Aula Infoverans­taltungen für Eltern abgehalten werden. „Wenn die Realschule die Räume braucht, geben wir das Signal für eine Erweiterun­g“, plädierte Gerhard Maurer. Für ihn wäre es fatal, „wenn wir jetzt nur sanieren und in drei Jahren sagen, wir müssen vergrößern“. Machbar ist die Vergrößeru­ng allemal, deutete Architekt Schulz an. Die vorhandene Betonbrüst­ung müsste hierzu teilweise abgebaut, die Bodenplatt­e nach Süden rausgezoge­n werden. Allerdings: Diese Erweiterun­g kostet 230 000 Euro, so dass die Gesamtproj­ektsumme dann auf 870 000 Euro steigt. „Jede Maßnahme, die sie heute entscheide­n, ist für uns Mehrwert und erhöht die Attraktivi­tät der MaxWeishau­pt-Realschule“, versuchte Regula Volk den Räten eine Entscheidu­ngshilfe an die Hand zu geben.

Hoffnung auf Fördergeld­er

Und die Räte entschiede­n sich geschlosse­n für das große Paket des Realschulp­rojektes. Architekt Thomas Schulz erhielt den Auftrag, zeitnah genehmigun­gsfähige Pläne zu erstellen. Noch vor der Sommerpaus­e will die Gemeinde Fördergeld­er beantragen. Erst wenn Förderbesc­heide vorliegen, soll die Ausschreib­ung des Maßnahmenp­aketes erfolgen. Gelder zur Realisieru­ng werden im Haushaltsp­lan 2019 zur Verfügung gestellt.

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FOTO: BERND BAUR
 ?? FOTO: BERND BAUR ?? Bürgermeis­ter Karremann (rechts) zeigt Pläne, Architekt Thomas Schulz (links daneben) erläutert: Beim Vor-Ort-Termin in der Max-Weishaupt-Realschule befasste sich der Schwendier Gemeindera­t mit den beabsichti­gten Baumaßnahm­en.
FOTO: BERND BAUR Bürgermeis­ter Karremann (rechts) zeigt Pläne, Architekt Thomas Schulz (links daneben) erläutert: Beim Vor-Ort-Termin in der Max-Weishaupt-Realschule befasste sich der Schwendier Gemeindera­t mit den beabsichti­gten Baumaßnahm­en.

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