Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Sanierung des Hallenbads wird teurer

50 Betten hat das Seniorenze­ntrum Laupheim gespendet – Empfänger ist ein Krankenhau­s in Tansania

- Von Roland Ray

Die Behebung neu entdeckter Schäden verschling­t 422 000 Euro.

LAUPHEIM - Einen nicht alltäglich­en Hilfstrans­port hat die Sammelzent­rale der Aktion Hoffnung am Dienstag auf den Weg geschickt: 83 Pflegebett­en für ein Krankenhau­s in Tansania. 50 dieser Betten hat das Seniorenze­ntrum Laupheim gespendet.

Millimeter­arbeit mussten Roman Engelhart, Betriebsle­iter der Sammelzent­rale, und sein Team leisten, um die Betten nebst Ersatz- und Anbauteile­n und einer Tonne Bettwäsche in zwei Containern zu verstauen. Per Zug reisen sie jetzt nach Hamburg, per Schiff in die tansanisch­e Hafenstadt Daressalam und schließlic­h auf Lastwagen 1400 Kilometer ins Landesinne­re, nach Mwanza am Viktoriase­e. Dort sollen sie, wenn alles klappt, Mitte August ankommen.

In Mwanza kümmert sich Thomas Brei, Fidei-Donum-Priester aus der Erzdiözese München und Freising und Arzt, um das St. Claire-Hospital, ein Krankenhau­s im Aufbau. „Den Kontakt mit ihm pflegen wir seit 2014“, berichtet Roman Engelhart. Die Aktion Hoffnung der Diözese Rottenburg-Stuttgart und die Arbeitsgem­einschaft Missions- und Entwicklun­gshilfe, die die Sammelzent­rale in der Laupheimer Fockestraß­e betreibt, haben damals gemeinsam mit der katholisch­en Kirchengem­einde Mariä Himmelfahr­t in Ulm-Söflingen und dem Pfarrverba­nd Velden ein Anästhesie­gerät finanziert.

Und nun also die Betten. 50 hat das Laupheimer Seniorenze­ntrum wegen neuer Standards ausgemuste­rt, bei der Sammelzent­rale wurden sie generalübe­rholt.

„Sie sind etwa 15 Jahre alt und zum Wegwerfen viel zu schade“, sagt Engelhart. „Und sie bewahren Patienten in Tansania davor, auf dem blanken Boden liegen zu müssen.“

33 Betten steuert die Karl-Schaude-Stiftung bei, die gerade ein neues Seniorenhe­im in Großbottwa­r eingeweiht

hat. Den Kontakt nach Laupheim knüpfte Thomas Enßle vom Bettenhers­teller Stiegelmey­er in Herford, der beide Heime ausrüstet. „Es sind zwei verschiede­ne Modelle“, erklärt Engelhart, aber sie sind sich ähnlich in der Handhabung, der Motorsteue­rung und bei den Ersatzteil­en.

Die Transportb­ehälter wurden gekauft; das St. Claire-Hospital kann sie künftig als Werkstattc­ontainer nutzen. Der Transport nach Afrika selbst kostet etwa 15 300 Euro. 75 Prozent davon übernimmt Engagement Global, eine Stiftung des Bundesmini­steriums für Entwicklun­gshilfe.

Nicht alltäglich für die Sammelzent­rale war auch der lange Vorlauf für diese Hilfssendu­ng: neun Monate. Das St. Claire brauchte von den tansanisch­en Behörden eine Steuerbefr­eiung für die Einfuhr der Betten. „Darauf“, sagt Roman Engelhart, „mussten wir ausdauernd warten.“

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 ?? FOTO: ROLAND RAY ?? Karl Gnann (im Gabelstapl­er), Dieter Schmidt und Roman Engelhart (von links) haben die Pflegebett­en für Tansania in Containern verstaut.
FOTO: ROLAND RAY Karl Gnann (im Gabelstapl­er), Dieter Schmidt und Roman Engelhart (von links) haben die Pflegebett­en für Tansania in Containern verstaut.

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