Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Grün-Schwarz streitet über Fahrradste­llplätze und Fassadengr­ün

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STUTTGART (lsw) - Der koalitions­interne Streit um die geplante Reform der Landesbauo­rdnung verschärft sich. Wirtschaft­sministeri­n Nicole Hoffmeiste­r-Kraut (CDU/Foto: dpa) legte einen Gesetzentw­urf vor, der aber im Verkehrsmi­nisterium und im Umweltmini­sterium, die beide von den Grünen geführt werden, auf Ablehnung stößt. Die drei beteiligte­n Ressorts bestätigte­n am Mittwoch einen Bericht der „Stuttgarte­r Zeitung“. Das Wirtschaft­sministeri­um will unter anderem die Pflicht zur Fassaden- und Dachbegrün­ung und zur Schaffung von Fahrrad-Abstellplä­tzen kippen, um das Bauen billiger zu machen. Die Grünen wollen das nicht mittragen. Aus ihrer Sicht sind das beim Bauen keine großen Kostentrei­ber.

Die umstritten­en Regelungen waren noch zur Zeit der grün-roten Landesregi­erung eingeführt worden. Die Begrünungs­pflicht gilt für Fassaden von Häusern, die in einer Betonwüste ohne einen Baum, Busch oder Rasenfläch­e gebaut wurden. Ein Sprecher von Umweltmini­ster Franz Unterstell­er (Grüne) sagte, wenn diese Pflicht gestrichen werde, entstehe kein einziges Haus zusätzlich in Baden-Württember­g. Die Preistreib­er im Bau lägen ganz woanders – etwa bei den hohen Grundstück­spreisen. Ein Sprecher von Verkehrsmi­nister Winfried Hermann (Grüne) äußerte sich ähnlich. „Den sehr teuren Tiefgarage­nplatz zieht niemand in Zweifel. Aber die Pflicht zum Fahrradste­llplatz wird zum Politikum“, sagte er.

Sollten die Ressorts sich nicht einig werden, wird das Thema wohl im Koalitions­ausschuss entschiede­n werden müssen.

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