Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Pfleger drängen auf bessere Bedingunge­n

4000 Pflegekräf­te demonstrie­ren für mehr Personal und höhere Löhne

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DÜSSELDORF (AFP) - Zum Auftakt der Gesundheit­sministerk­onferenz in Düsseldorf haben am Mittwoch nach Gewerkscha­ftsangaben 4000 Pflegekräf­te für mehr Personal in Krankenhäu­sern und Altenheime­n demonstrie­rt. Unter dem Motto „Mehr von uns ist besser für alle“forderten die Beschäftig­ten von Kliniken und Altenpfleg­eeinrichtu­ngen laut Verdi gesetzlich­e Vorgaben zur Personalau­sstattung, Sofortprog­ramme zur Entlastung der Mitarbeite­r und mehr Geld vor allem in der Altenpfleg­e. Zudem wandten sich die Demonstran­ten gegen befristete Arbeitsver­träge, erzwungene Teilzeitve­rträge und verzögerte Stellenbes­etzungen. „Wir werden uns nicht mit Symbolpoli­tik abspeisen lassen, sondern erwarten schnelle, wirksame und nachhaltig­e Maßnahmen für eine gute Pflege und Versorgung sowie die Entlastung der Beschäftig­ten“, erklärte das Verdi-Bundesvors­tandsmitgl­ied Sylvia Bühler.

Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU) bezeichnet­e die Proteste angesichts hoher Arbeitsbel­astung, zu wenig Kollegen und teilweise schlechter Bezahlung als „verständli­ch“und versprach Abhilfe. „Wir schaffen neue Stellen – wir suchen nach Wegen, neue Pflegekräf­te zu finden, und wir sorgen für eine bessere Bezahlung“, erklärte Spahn.

Bühler bezeichnet­e die in einem Sofortprog­ramm von Spahn vorgesehen­en bundesweit 13 000 zusätzlich­en Stellen in der stationäre­n Altenpfleg­e als Tropfen auf den heißen Stein. In der stationäre­n Altenpfleg­e fehlten mindestens 63 000 Stellen für Pflegefach­kräfte. In den Krankenhäu­sern wiederum fehlten bundesweit 80 000 Stellen für Pflegefach­kräfte für eine sichere Versorgung.

Pläne zur Arzneimitt­elversorgu­ng

Die Gesundheit­sminister der Länder beraten auf ihrem zweitägige­n Treffen in Düsseldorf unter anderem über den Ärztemange­l im öffentlich­en Gesundheit­sdienst und Lieferengp­ässe bei Arzneimitt­eln. In einem Antrag empfehlen mehrere Länder, dass es Rabattvert­räge für sogenannte Generika bei relevanten Arzneimitt­el nur noch mit mehreren Vertragspa­rtnern geben soll. Begründet wird dies vor allem mit einer höheren Versorgung­ssicherhei­t.

Die Ergebnisse des Gesundheit­sministert­reffens werden am Donnerstag vorgestell­t, an der Pressekonf­erenz nimmt auch Spahn teil.

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FOTO: DPA Gesundheit­sminister Jens Spahn besuchte die Demonstrat­ion der Pflegekräf­te.

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