Schwäbische Zeitung (Laupheim)
„Kunst ist ein Bedürfnis für Menschen“
Auch die Öffentlichkeit kann am Sommerfest die Kunstwerke bestaunen
HEGGBACH (sz) - Kunst, die das kreative Potential von Menschen mit Behinderungen zeigt, ist beim Sommerfest der St. Elisabeth-Stiftung am Samstag, 30. Juni, von 13.30 bis 17 Uhr in Heggbach zu sehen. Bei der Vernissage der Werke aus dem Förderund Betreuungsbereich der Werkstatt für behinderte Menschen sorgten diese Woche drei Musikerinnen aus Ulm für Galerie-Ambiente.
„Kunst ist ein Bedürfnis für Menschen, natürlich auch für unsere Bewohner hier“, erklärte Heilerziehungspflegerin Annette Haag beim Rundgang, vorbei an den bunt bestückten Stellwänden im Foyer des Festsaals in Heggbach. Zuvor hatte sie die Vernissage „unseres Kunstprojektes mit vielen verschiedenen Techniken“eröffnet und die Musikerinnen Lucia und Viona Mast sowie Emma Krischkowsky vorgestellt. Bei der Ausstellungseröffnung, bei der die Künstlerinnen und Künstler anwesend waren, gab es nicht nur Interessantes fürs Auge. Ohren und Gaumen wurden ebenso angesprochen.
Drei 19- und 21-jährige junge Frauen aus Ulm spielten aktuelle Popsongs aber auch Klassiker aus den Siebzigern. Die Straßenmusikerinnen sangen mitreißend zur Gitarre und steckten mit ihrer guten Laune alle an. Unterdessen schlenderten die Bewohner an den Exponaten vorbei oder wurden von Betreuern im Rollstuhl geschoben. Titel wie „Freies Malen“, „Freunde, „Frühling“, „Zufall“oder „Abendrot“spiegeln die Vielfalt der kreativen Werke wieder. Teilweise zeigen Fotos neben den gestempelten, gemalten oder mit Schnüren gestalteten Bildern den Entstehungsprozess der Einzel- und Gruppenarbeiten mit ihren leuchtenden Farben.
Einige der Bilder sind auch noch bis zum Heggbacher Sommerfest am 30. Juni in der Werkstatt ausgestellt. Annette Haag ist stolz auf die vielen kreativen Leute im Team. „Es entstanden so tolle Kunstwerke, die wir nun allen präsentieren wollen, die Interesse haben.“
Die Werke sind im Rahmen eines vierwöchigen Projekts des Förderund Betreuungsbereichs der Heggbacher Werkstatt für behinderte Menschen entstanden. Und wie es sich bei einer Vernissage gehört, wurden später Häppchen und alkoholfreier Sekt gereicht.