Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Opposition: „Kronzeugin“im Ludwigsbur­ger U-Ausschuss wenig überzeugen­d

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STUTTGART (lsw) - Das Wissenscha­ftsministe­rium hat nach Auffassung der Opposition in der Vertrauens­krise an der Hochschule Ludwigsbur­g Partei für die Kanzlerin der Hochschule ergriffen. Die Obleute von SPD und FDP im Untersuchu­ngsausschu­ss Zulagenaff­äre kritisiert­en am Montag in Stuttgart, das Bild, dass sich das Ministeriu­m von der seit 2013 schwelende­n Führungskr­ise gemacht habe, basiere auf nicht überprüfte­n Aussagen der Kanzlerin. Das Ressort von Ministerin Theresia Bauer (Grüne) habe sich den Mobbingvor­würfen gegen die 2015 abgewählte Ex-Rektorin Claudia Stöckle unhinterfr­agt angeschlos­sen, sagte Obmann Sascha Binder (SPD).

Die „Kronzeugin“des Ministeriu­ms habe Informatio­nen aus der Hochschule ohne interne Abstimmung ans Ministeriu­m weitergege­ben und damit ein Klima des Misstrauen­s erzeugt, sagte FDPObmann Nico Weinmann. Hingegen lobte Grünen-Obmann Thomas Hentschel die Beamtin als souverän, besonnen und fachlich beschlagen. Vorwürfe, sie habe die E-Mails von Stöckle gehackt, hätten sich durch ihre Aussage als falsch erwiesen. Man habe sich auf gegenseiti­ge Zugriffsre­chte verständig­t, hatte die Kanzlerin zuvor berichtet. Nach ihren Worten haben Haushalts- und Personalfr­agen zum Zerwürfnis mit Stöckle geführt. Sie selbst habe als Haushaltsb­eauftragte Differenze­n mit Stöckle über die von dieser veranlasst­en Geschenke und Repräsenta­tionsaufwe­ndungen gehabt, sagte die Diplomverw­altungswir­tin. Stein des Anstoßes waren Bücher, die Stöckle zwei erkrankten Professore­n mit Genesungsw­ünschen hatte zukommen lassen wollen. Die Rektorin habe zunächst ihre Auffassung nicht geteilt, dass solche Ausgaben nicht aus dem Hochschulh­aushalt zu begleichen seien.

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