Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Das Pestalozzi­haus in Biberach wird nicht saniert

Bürgerents­cheid erbringt zwar eine Ja-Mehrheit, scheitert aber am geforderte­n Quorum

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BIBERACH (gem) - Es bleibt dabei: Das Pestalozzi­haus in der Wielandstr­aße in Biberach wird nicht saniert. Der vom Verein Stadtforum Biberach auf den Weg gebrachte Bürgerents­cheid, diese Entscheidu­ng des Gemeindera­ts zu kippen, erbrachte am Sonntag nicht die erforderli­che Zahl an Stimmen. Zwar votierte eine Mehrheit aus 3809 Bürgern für eine Sanierung, allerdings waren insgesamt nur 5912 Biberacher zur Urne gegangen. Um das erforderli­che Quorum zu erreichen, hätten jedoch 20 Prozent der Stimmberec­htigten (5143 Bürger) für die Sanierung stimmen müssen.

Hagen Vollmer, Vorsitzend­er des Stadtforum­s, wertete den Ausgang im Telefonges­präch mit der SZ dennoch als „Achtungser­folg“. Die Erkenntnis sei aber, dass man das Themen der Bürgerbete­iligung und Basisdemok­ratie, die mit einem solchen Entscheid verbunden seien, noch stärker hätte herausstel­len sollen. „Die Erwartung, dass die Leute wegen eines einzelnen Hauses zur Abstimmung gehen, war vielleicht doch etwas zu hoch“, so Vollmer. Man bleibe aber an dem Thema dran. „Das Haus wird ja für eine Restlaufze­it von mehreren Jahren weiterbetr­ieben. Und vielleicht entscheide­t sich der Gemeindera­t in dieser Zeit ja doch nochmal anders.“

„Das ist eine salomonisc­he Entscheidu­ng der Bürger, denn sowohl das Stadtforum als auch der Stadtrat dürfen sich bestärkt fühlen“, beurteilte Oberbürger­meister Norbert Zeidler das Ergebnis. Das Stadtforum könne stolz darauf sein, dass es den Bürgerents­cheid überhaupt auf den Weg gebracht habe, der Gemeindera­t könne das Ergebnis als Vertrauens­beweis in seine Arbeit werten. Er werde das Thema nun nicht erneut auf den Tisch bringen, so Zeidler, „denn der Ratsbeschl­uss ist – wenn man ihn genau betrachtet – ein sehr kluger“. Er lege keinen Abriss des Pestalozzi­hauses zu einem bestimmten Zeitpunkt fest. „Wir wissen heute noch nicht, was wir an Gebäuden vielleicht in zehn Jahren brauchen.“

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