Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Ein Brückenbauer, der die Menschen zum Glauben ermutigt
Evangelische Kirchengemeinde Laupheim hat Diakon Joachim Krämer verabschiedet
LAUPHEIM - Der festliche Abschiedsgottesdienst am Sonntag für Diakon Joachim Krämer stand ganz im Zeichen „der Gefühle des Dankens, des Rückblicks und des Abschiednehmens“, wie Pfarrer Hermann Müller es in seiner Begrüßung formuliert hat. Die Mitglieder der Evangelischen Kirchengemeinde Laupheim begleiteten in großer Zahl den feierlichen Übergang des Diakons in den Ruhestand.
Joachim Krämer habe eine gewaltige Menge an Aufgaben nach Kräften erfüllt und dabei nie die Freude am Dienst in der Gemeinde verloren, sagte Pfarrer Müller. Der Diakon habe in den vergangenen 26 Dienstjahren unzählige Menschen aufgesucht, sie gefunden und versammelt und nicht zuletzt zum Glauben ermutigt. Pfarrerin Martina Servatius erinnerte mit den Worten des Prediger Salomo, dass ein Jegliches seine Zeit habe.
Joachim Krämer hielt ein letztes Mal die Sonntagspredigt und spendete Die Evangelische Kirchengemeinde hat Diakon Joachim Krämer (Zweiter von rechts) verabschiedet. Unser Bild zeigt ihn mit Pfarrer Hermann Müller, Helga Krämer und dem 2. Vorsitzenden des Kirchengemeinderats, Bernd Pfister (von links).
der Gemeinde Segen. Mit der Bibelstelle zum Aufbruch Abrahams in das gelobte Land ermutigte er die Gemeindemitglieder, Veränderungen in einer Zeit von Aufbruch und Abschied
im Vertrauen auf Gott wohlwollend anzunehmen und selbst zum Segen für andere zu werden.
Beim Sektempfang verabschiedeten zahlreiche Wegbegleiter den Diakon mit herzlichen Worten. Nach einer Einstimmung durch den Kirchenchor überbrachte Oberbürgermeister Gerold Rechle die Grüße der Stadt. Er wünschte Krämer, der über die Jahre „zu einer festen Institution im besten Sinne“geworden sei, anstelle eines Ruhestands lieber einen „Wohlfühlstand“, in dem wieder mehr Zeit und Raum für die vielen kleinen Freuden im Leben sein möge.
Schuldekan Michael Pfeiffer bedankte sich für Krämers Engagement als „rasender Religionslehrer“und warf die Frage auf „Wie wird man selig?“, um sie schließlich mit dem Wochenspruch zu beantworten: aus Gottes Gnade. Diakon Ulrich Körner von der katholischen Kirchengemeinde lobte Krämers ermutigende Arbeit als Brückenbauer und Netzwerker. Diakon Karl-Heinrich Gils lobte die gute und respektvolle Zusammenarbeit. Die Leiterin des Pflegeheims St. Elisabeth, Daniela Würfel, dankte für die bereichernde Zeit und wünschte viel Freude in der nun wohlverdienten Freizeit.
Christa Schmidt vom Leitungskreis des Seniorenkreises nutzte die Gelegenheit für einen Rückblick auf die Neugestaltung der Seniorenarbeit mit Treffen und Ausflügen. „Von einem reinen Kaffeenachmittag ist der Seniorenkreis zu einem echten Erlebnisnachmittag geworden“, lobte sie Krämers Einsatz.
Krämer selbst dankte der Stadt und den Laupheimern für „positive Erinnerungen und schöne Dinge, auf die ich dankbar zurückblicken kann“. Er habe sich in Laupheim immer sehr wohlgefühlt. Die gemeinsame Zeit sei von großer Anerkennung, viel Vertrauen und Wertschätzung geprägt gewesen. „Mir wird etwas fehlen“, schloss er seine Dankesrede.
Die nächste Zeit wird nun eine Phase der Neuorientierung für Krämer und seine Frau sein. „Ich möchte mich erstmal nicht verplanen lassen und alle mit dem typischen Rentnergruß ,koi Zeit, koi Zeit’ begrüßen. Ich freue mich auf Zeit für die Familie und all die anderen Dinge, für die vorher Zeit und Muße fehlten.“