Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Ein Ort für Gebete und zum Nachdenken

Nicht weit von Mietingen entfernt hat Peter Rodi eine Kapelle gebaut – Am Sonntag erhielt sie den kirchliche­n Segen

- Von Franz Liesch

MIETINGEN - Eine schmucke kleine Kapelle findet sich seit kurzer Zeit am Rande des ehemaligen Flugplatze­s, einige Gehminuten von Mietingen entfernt. Am Freitag erhielt sie den kirchliche­n Segen.

Dies war verbunden mit einem Gottesdien­st im Freien und anschließe­ndem geselligen Beisammens­ein. Die Abendsonne und das Rauschen der Bäume zu beiden Seiten der Kapelle passten zum idyllische­n Fleckchen Erde. Eine kleine Glocke lud zur Messfeier. Diese fand in familiärer Atmosphäre statt. Der Beginn freilich verzögerte sich. „Oma fehlt“, verbreitet­e sich von Mund zu Mund. Doch sie ist dann mit etwas Verspätung doch noch unter Beifall eingetroff­en. Rund 60 Gläubige konnte Pfarrer Ludwig Hager begrüßen. Pfarrer Johnson Kalathinka­l und Bürgermeis­ter Robert Hochdorfer wohnten der Zeremonie ebenfalls bei.

Für die Einweihung war das Fest Peter und Paul gewählt worden. Der Heilige Petrus ist Patron der Kapelle. Peter lautet auch der Vorname des Erbauers, Peter Rodi. Er stammt aus Sulmingen und hat hier seine Zimmerei. Seit Weihnachte­n nutzte er jede freie Minute, um an „seiner“Kapelle mit rund einem Dutzend Plätzen zu bauen. Voraufgega­ngen war eine lange Zeit des Planens mit Besichtigu­ng von Feldkapell­en in der näheren und weiteren Umgebung.

Doch wie kommt Peter Rodi dazu, eine solche Kapelle zu bauen? Maselheims Bürgermeis­ter Elmar Braun löste am Ende der Messfeier dieses Rätsel auf. Es gebe gleich mehrere Motive, erklärte er. Der Erbauer habe erlebt, dass eine Lücke entstehe, wenn Gräber, etwa der Großeltern, abgeräumt seien. Es fehle ein Ort des Gedenkens. Tief beeindruck­t habe das Paar Manuela und Peter Rodi die Nordkap-Kapelle, das Ziel einer abenteuerl­ichen Rallye. In diesem Gotteshaus hätten sie sich die Ehe versproche­n. Eine Kapelle vor der Haustür sollte als Erinnerung daran dienen. Schließlic­h habe der Wunsch bestanden, einen Ort zum Nachdenken und des Rückzugs in der Nähe zu haben. „Ich hoffe, ihr findet die Zeit dazu“, sagte Braun. Er fände es gut, dass das Ehepaar Rodi den Mut gefunden habe für das kleine Bauwerk.

Pfarrer Ludwig Hager forderte in seiner Ansprache dazu auf, im Kirchlein zur Ruhe zu kommen. „Es ist schön, wenn man von Arbeit und Alltag Abstand nehmen kann.“Es sei eine Freude, hier einen Ort zu finden für das Gebet und für innere Ruhe.

Die Kapelle werde von vorbeirade­lnden Personen gerne besucht, erzählte Peter Rodi im Gespräch. „Ich bin stolz auf das Werk.“

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FOTO: FRANZ LIESCH Die Sankt-Petrus-Kapelle am Rande Mietingens erhielt am Sonntag im Beisein zahlreiche­r Gläubiger den kirchliche­n Segen.

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