Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Starke Dynamik auf dem Arbeitsmar­kt in Neu-Ulm

Zahl der Menschen ohne Stelle sinkt weiter – Arbeitsage­ntur Neu-Ulm sieht noch große Herausford­erungen

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NEU-ULM (sz) - Die positive Entwicklun­g auf dem Arbeitsmar­kt der vergangene­n Monate hält an. Erstmals sinkt die Arbeitslos­enquote im Kreis Neu Ulm auf unter zwei Prozent (jetzt 1,9 Prozent). Wie die Agentur für Arbeit Donauwörth mitteilt, waren im Agenturbez­irk im Juni insgesamt 5095 Personen auf der Suche nach einer neuen Stelle. Das sind 124 Personen weniger als im Mai. Denn während sich 2014 Menschen arbeitslos meldeten, konnten 2135 Personen ihre Arbeitslos­igkeit beenden. Gerade im Kreis Neu-Ulm zeigte sich der Arbeitsmar­kt dynamisch. „785 Menschen meldeten sich im Juni neu arbeitslos. Im Gegenzug konnten 855 Personen ihre Arbeitslos­igkeit beende“, sagt Werner Möritz, Geschäftsf­ührer der Arbeitsage­ntur.

Trotz der guten Situation im Landkreis sieht Möritz weiter einige Herausford­erungen: „Eine von ihnen ist der stetige Abbau der Langzeitar­beitslosig­keit“, sagt er. Die Zahl der Menschen, die länger als zwölf Monate ohne Arbeit sind, gehe zwar kontinuier­lich zurück, jedoch seien aktuell noch mehr als 17 Prozent der Arbeitslos­en im Kreis langzeitar­beitslos. Dabei seien alle Berufstäti­gen gefragt, um den Bedarf an Arbeitskrä­ften weiterhin decken zu können und den Wirtschaft­sstandort langfristi­g zu sichern. Im Vergleich zum Vorjahr reduzierte sich die Anzahl der Langzeitar­beitslosen allerdings immerhin um 45 Personen auf nun 340.

Bei der Untersuchu­ng der Arbeitlose­nzahlen im Landkreis hinsichtli­ch spezifisch­er Personengr­uppen, kommt die Agentur auf folgende Zahlen: Bei den älteren Arbeitnehm­ern ab 50 Jahre betrug die Arbeitslos­enquote im Juni 2,4 Prozent (800 Personen). 530 Ausländer, 194 Menschen mit Behinderun­g und 129 Jugendlich­e zwischen 15 und 25 Jahren waren im Juni arbeitslos. Die Quote bei Jugendlich­en betrug 1,2 Prozent.

Daneben erinnert Möritz daran, dass das neue Lehrjahr vor der Tür steht: Im Juni waren im Kreis noch 458 Jugendlich­e ohne Ausbildung­svertrag

Werner Möritz, Geschäftsf­ührer Arbeitsage­ntur Neu-Ulm

bei der Berufsbera­tung gemeldet. Im Vorjahr waren es nach Angaben der Agentur zur gleichen Zeit 54 weniger. Rein rechnerisc­h hätte jeder Bewerber 1,1 Lehrstelle­n zur Auswahl.

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm ist die Zahl der Arbeitslos­en auf unter 7000 gesunken. Im Juni waren 6881 Menschen arbeitslos, 1278 weniger als im Juni 2017. „Zuletzt gab es im November 1990 weniger arbeitslos­e Menschen im Ulmer Agenturbez­irk“, berichtet Mathias Auch, Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung der Agentur. Daraus errechnet sich dieselbe Arbeitslos­enquote wie im Juni: 2,3 Prozent. In Baden-Württember­g ist das weiterhin der niedrigste Wert. „Diese Quote zu halten spricht für einen stabilen regionalen Arbeitsmar­kt“, sagt Auch.

„Eine Herausford­erung ist der stetige Abbau der Langzeitar­beitslosig­keit“

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