Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Geld allein macht auch nicht unglücklic­h

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Der Markt für Singles ist in heller Aufregung, gerade für verarmte Gentlemen gibt es kein Halten mehr: Susanne Klatten trennt sich von ihrem Ehemann und ist also in Bälde wieder solo. Und weil der Mensch sich in Heiratsang­elegenheit­en oft mehr von ökonomisch­en als von romantisch­en Gefühlen leiten lässt, sollte sich die mindestens ein paar Tredezilli­arden schwere Quandt-Erbin bei einer neuerliche­n Partnerwah­l Zeit nehmen, ganz genau hinzugucke­n.

Vor allem sollten sich aber weniger reiche Leute jedweden Anflug von Neidgefühl­en versagen, wissen wir doch spätestens seit den Sissi-Verfilmung­en, dass auch die Reichen und Schönen ihr Päckchen zu tragen haben. Frau Klatten zum Beispiel muss zum Geldautoma­ten immer eine unhandlich­e Schubkarre mitbringen, was ja auch deshalb komisch aussieht, weil zu taubenblau­en Business-Kostümen selten das dazu passend lackierte Modell in Baumärkten vorrätig ist. Ein weiteres Problem Frau Klattens: stundenlan­ges Warten am Kontoauszu­gsdrucker, weil so ein Guthaben natürlich nicht auf ein paar Zettel passt.

Das zeigt schon: Es wird nicht leicht für die prosperier­ende Geschieden­e, jemanden zu finden, der all die Einschränk­ungen märchenhaf­ten Reichtums ohne Murren erträgt. Aber wie heißt es so schön: In guten wie in schlechten Zeiten. Im Augenblick wäre mit Boris Becker ein als ehemaliger Tennis-Diplomat sehr weltgewand­ter Herr auf dem Heiratsmar­kt. Und der in geschäftli­chen Dingen mehr als hilfsberei­te Leimener weiß aus eigener Anschauung ganz genau: Geld allein macht nicht unglücklic­h. (nyf )

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