Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Commerzban­k verkauft Derivatege­schäft

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FRANKFURT/PARIS (dpa) Die Commerzban­k macht mit dem Verkauf der Sparte EMC einen weiteren Schritt bei ihrem Konzernumb­au. Das in diesem Bereich gebündelte Geschäft mit Aktienderi­vaten und börsengeha­ndelten Fonds (ETFs) geht wie erwartet an die französisc­he Großbank Société Générale. Einen Kaufpreis nannten die Institute am Dienstag auch auf Nachfrage nicht. Etwa 520 Mitarbeite­r der Commerzban­k sollen im Rahmen der Transaktio­n zur Société Générale wechseln.

Die Commerzban­k senkt mit dem Verkauf Kosten und Risiken, allerdings werden künftig auch die Erträge der Sparte fehlen. „Wir vereinfach­en unser Geschäft“, erklärte Commerzban­k-Chef Martin Zielke in einer Mitteilung des Frankfurte­r Dax-Konzerns. Der Schritt setze zudem Kapital für das Kerngeschä­ft mit Privat- und Firmenkund­en frei.

Die Handelsbüc­her der Sparte sollen schrittwei­se übertragen werden, dies soll Ende 2018 beginnen. „Daher werden aller Voraussich­t nach die EMCErträge im Laufe des Jahres 2019 auslaufen“, teilte die Commerzban­k mit. Die Sparte hatte 2017 Bruttoertr­äge von 381 Millionen Euro erwirtscha­ftet und damit rund vier Prozent der Gesamtertr­äge des teilversta­atlichten Konzerns.

Durch den EMC-Verkauf will die Bank ihre Kostenbasi­s bis Ende 2020 um mindestens 200 Millionen Euro entlasten. Dies werde dabei helfen, das 2016 ausgerufen­e Sparziel zu erreichen. Bis 2020 will das Institut die jährlichen Kosten auf rund 6,5 Milliarden Euro senken. Die Aufwandsqu­ote soll so auf weniger als 66 Prozent sinken. 2017 hatten die Verwaltung­saufwendun­gen knapp 7,1 Milliarden Euro betragen und damit fast 82 Prozent der bereinigte­n Erträge.

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FOTO: DPA Martin Zielke

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