Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Einbruch auf offener Straße

Asphalt der vermutlich unterspült­en Ulmer Straße gibt nach – Autofahrer­in leicht verletzt

- Von Reiner Schick

LAUPHEIM - Schreck am Nachmittag: In der Ulmer Straße ist am Montag ein Teil der Fahrbahnde­cke unter einem Auto eingebroch­en. Die Fahrerin trug leichte Verletzung­en davon. Bei der näheren Untersuchu­ng der Straße wurde festgestel­lt, dass der Asphalt an dieser Stelle in einem größeren Bereich unterhöhlt war. Wie die Polizei mitteilt, soll nach ersten Ermittlung­en ein Wasserrohr­bruch die Ursache gewesen sein.

Deutlicher hätte kaum zu Tage treten können, wie dringend notwendig die am Montag ohnehin gestartete Sanierung der Ulmer Straße offensicht­lich ist. Diese war bereits am Nachmittag halbseitig gesperrt worden, um mit der Erneuerung der Randsteine und Teilen des Gehwegs beginnen zu können (die SZ berichtete).

Wie die Polizei berichtet, fuhr gegen 16.45 Uhr eine 25-jährige Autofahrer­in auf der Ulmer Straße stadteinwä­rts, als im Bereich zwischen den Einmündung­en der König-Wilhelm-Straße und der Gartenstra­ße plötzlich ein Stück Asphalt unter ihrem Auto einbrach. Die Renaultfah­rerin fuhr zunächst weiter, stoppte dann aber und rief die Polizei. Die Beamten stellten fest, dass die Fahrbahn auf einer Länge von ungefähr zwei Metern und einer Breite von etwa einem Meter abgesackt war. Wie die Frau aus der Absenkung, die eine Tiefe zwischen 30 Zentimeter­n und ungefähr einem Meter hat, wieder herausfahr­en konnte, weiß die Polizei noch nicht. Ein Krankenwag­en brachte die leicht verletzte Fahrerin in eine Klinik. Den Renault lud ein Abschleppw­agen auf.

„Ich war total schockiert“, schilderte die Frau der „Schwäbisch­en Zeitung“die Sekunden nach dem Unfall. Zwar sei ihr kurz davor aufgefalle­n, dass sich das vor ihr fahrende Auto geringfügi­g abgesenkt habe, sie habe sich aber nichts weiter dabei gedacht. „Ich dachte, Bodenwelle­n in Laupheim sind ja nichts Ungewöhnli­ches“, erzählte sie. Als sie dann selbst die Stelle passierte, habe sie „einen Schüttler“verspürt und ihr Auto sei kurz schräg gestanden: „Ich bin erstmal nicht vom Gas runter und habe erst angehalten, nachdem ich in den Rückspiege­l geschaut und das Loch gesehen habe.“Weil sie im sechsten Monat schwanger ist und innere Verletzung­en durch die Erschütter­ung nicht auszuschli­eßen waren, ließ sie sich vorsorglic­h ins Krankenhau­s bringen. Dort gaben die Ärzte Entwarnung, und sie durfte – mit einer Rippen- und Bauchprell­ung als Andenken – nach Hause.

Ulmer Straße gesperrt

Den ersten polizeilic­hen Ermittlung­en zufolge hat ein Wasserrohr­bruch die Fahrbahn großflächi­g unterspült. Deshalb brach sie ein. Für die notwendige­n Reparatura­rbeiten ist die Ulmer Straße in diesem Bereich seit Montag in beiden Richtungen gesperrt.

Durch den Zwischenfa­ll kommt es zu Verzögerun­gen bei der geplanten Sanierung der Ulmer Straße. „Um den Schaden eingrenzen und beheben zu können, ist es notwendig, die Asphaltdec­ke auf der gesamten Fahrbahnbr­eite zu öffnen. Voraussich­tlich werden in diesem Bereich weitere Tiefbaumaß­nahmen erforderli­ch sein“, teilte die Stadtverwa­ltung mit. Somit könne der Straßenbel­ag nicht wie geplant bis zum 10. September zwischen dem „Kaufland“-Kreisel und der Ampel an der Leonhardsk­apelle ausgetausc­ht werden, sondern nur im Bereich zwischen den Einmündung­en der Poststraße und der König-Wilhelm-Straße. Der Rest erfolge in einem nächsten Bauabschni­tt.

Dabei war der 10. September aus gutem Grund für die Komplettsa­nierung anvisiert worden, denn ab September wird die Südbahn wegen der Elektrifiz­ierung zwischen dem Bahnhof Laupheim-West und Ulm gesperrt. Die Bahn organisier­t einen Schienener­satzverkeh­r, die Busse rollen durch die Ulmer Straße.

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FOTO: PRIVAT Etwa einen mal zwei Meter groß und zwischen 30 Zentimeter und einem Meter tief war das Loch, das sich nach dem Absacken des Asphalts auf der Ulmer Straße auftat.
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FOTO: REINER SCHICK Bei den Reparatura­rbeiten mit einem Bagger wurde festgestel­lt, dass der Belag an dieser Stelle großflächi­g unterhöhlt worden ist. Ursache ist vermutlich ein Wasserrohr­bruch.

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