Schwäbische Zeitung (Laupheim)
„Ich habe ein tolles Team, die Chemie stimmt“
Michael Müller über sein Ensemble, den Mitarbeiterstab und den Reiz, bei den Festspielen Burgrieden Regie zu führen
BURGRIEDEN - Eine ganz persönliche Premiere feiert Michael Müller am Samstag auf der Freilichtbühne der Festspiele Burgrieden: Der 33jährige Schauspieler erlebt bei dem Karl-May-Abenteuer „Unter Geiern – Der Sohn des Bärenjägers“seine erste Aufführung als Regisseur und Autor des Textbuchs. SZ-Mitarbeiter Kurt Kiechle hat sich mit ihm unterhalten.
SZ: Herr Müller, wie geht es Ihnen?
Müller: Sehr gut, sehr gut (lacht). Wir sind kurz vor der Hauptprobe, auf die wir uns alle riesig freuen. Die Vorbereitungen sind bestens gelaufen. Ich habe ein tolles Team, die Chemie stimmt. Was jetzt noch verfeinert ANZEIGE werden soll, ist, das Künstlerische mit dem Technischen vollends zusammenzubringen.
Sie sind gelernter Schauspieler. Haben Sie auch schon als Regisseur Erfahrungen machen können?
Direkt als alleinverantwortlicher Regisseur nicht. Jedoch habe ich als Regieassistent hinter der Bühne gearbeitet. Bezogen auf die Festspiele Burgrieden: Ich kenne diese Bühne und die Möglichkeiten, das Textbuch umsetzen zu können.
Was hat Sie gereizt, diese Herausforderung anzunehmen?
Es war schon immer ein großer Traum von mir, ein Textbuch zu schreiben und Regie führen zu dürfen. In diesem Team konnte ich das Feuer wecken mit der Vorgabe: Wir spielen Theater, das die Besucher optimal unterhalten soll. Im Ensemble, dem Menschen unterschiedlichen Alters, Profis und Amateure angehören, habe ich tolle Ansätze für ein erfolgreiches Miteinander vorgefunden.
Was ist Ihnen bezüglich der Zusammenarbeit besonders wichtig?
Dass die Statisten jetzt weitaus mehr in die Inszenierung eingebunden sind. Seit Frühjahr konnten wir in einer Kampfsportgruppe in Bronnen die Choreografien für die Kämpfe trainieren. Es freut mich auch, dass mit Uli Feder ein erfahrener Falkner mit einem imposanten dreijährigen Steppenadler-Weibchen dabei sein wird.
Auch das gesamte Bühnenbild ist ja augenscheinlich neu gestaltet worden...
Das Bühnenbild wurde komplett verändert und die Kulisse auf das aktuelle Stück abgestimmt. Anstelle von Pueblos stehen jetzt Tipis vor dem Felsmassiv, das über einen neuen Zugang erreicht werden kann und damit eine zusätzliche Spielfläche erhalten hat. Der Silbersee ist „zugeschüttet“worden, aus der Westernstadt wurde die Baumann-Farm. Für das Publikum von besonderem Nutzen ist eine neue Tonanlage, in die viel investiert wurde. Das verschafft ein ganz neues Klangerlebnis und stimmt ein auf ein anspruchsvolles Theatererlebnis. Nicht zuletzt hat meine Frau Jana als Modedesignerin und Kostümbildnerin neue Lederkostüme für die Hauptdarsteller kreiert.
Was wünschen Sie sich für die erste Spielzeit unter Ihrer Leitung?
Dass die gute Stimmung und Energie im Ensemble und ganzen Mitarbeiterteam anhält und wir weiterhin miteinander fürsorglich und ehrlich umgehen. Ich will nichts schönreden, aber wenn dieser Wunsch nach Teamgeist und Kooperation in Erfüllung geht, dann bin ich überzeugt, dass wir eine gute Spielzeit 2018 hinter uns bringen werden.