Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Fall Froome: Sörgel empört sich

-

NÜRNBERG (dpa) - Antidoping-Experte Fritz Sörgel hat den Freispruch für den viermalige­n Tour-de-FranceSieg­er Chris Froome kritisiert und vom Radsport-Weltverban­d UCI sowie von der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA Transparen­z gefordert. „Es sieht wie ein abgekartet­es Spiel aus: Die Tour droht – die UCI liefert mithilfe der WADA“, sagte der Nürnberger Pharmakolo­ge. Froome hatte am Montag für die am Samstag beginnende 105. Frankreich-Rundfahrt Grünes Licht durch die UCI auf Empfehlung der WADA bekommen. Sein überhöhter Wert des Asthmamitt­els Salbutamol wurde nicht als Doping gewertet.

Das zuvor ausgesproc­hene Startverbo­t durch den Tour-Veranstalt­er ASO erwies sich als leere Drohung, die nicht einmal 24 Stunden Bestand hatte. „Der Radsport ist zurück in den Nuller-Jahren. Die gesamte PR-Arbeit nach der Armstrong-Affäre: für die Katz!“, erklärte Sörgel. Sein australisc­her Kollege Robin Parisotto, der an der Entwicklun­g der Gesundheit­spässe der Radprofis mitgewirkt hatte, sagte: „Es ist schwer zu verstehen, dass ein so hohes Niveau von Salbutamol nicht als Manipulati­on gewertet wird. Es fehlen die die Begründung­en.“

Chris Froome allerdings könnten in Frankreich harte Wochen bevorstehe­n. „Bleibt abzuwarten, wie Froome von den Zuschauern aufgenomme­n wird“, schrieb etwa die Sporttages­zeitung „L’Équipe“. Und: „Man kann ernsthaft daran zweifeln, dass die Einstellun­g des Verfahrens genügt, die Zweifel zu beruhigen, die einige Fans ihm gegenüber hegen.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany