Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Für immer Jogi – Löws bisherige zwölf Jahre als Nationaltr­ainer

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Juli 2006: Nach der WM 2006 übernimmt Löw die Nationalma­nnschaft von seinem bisherigen Chef Jürgen Klinsmann. Löw erhält einen Zweijahres­vertrag, bleibt in seinen ersten acht Spielen ohne Niederlage.

Juni 2008: Löw erreicht bei seinem ersten Turnier, der EM in Österreich und der Schweiz, trotz teils schwacher Spiele das Finale. Beim 0:1 gegen Spanien ist seine Mannschaft chancenlos, ein personelle­r Umbruch erforderli­ch - und Löw leitet ihn ein, ausgestatt­et mit einem neuen Vertrag bis 2010.

Juni/Juli 2010: Löw stürmt mit einer jungen, erfrischen­den Mannschaft um die U21-Europameis­ter Manuel Neuer, Sami Khedira oder Mesut Özil und neuen Stützen wie Kapitän Philipp Lahm und Bastian Schweinste­iger auf WM-Platz drei. Der Lohn: ein neuer Vertrag bis 2012.

Juni 2012: Bei der EM pflügt Deutschlan­d durch eine schwere Gruppe und bis ins Halbfinale gegen Italien. Dort vercoacht sich Löw, nach dem Aus erfährt er erstmals massiven Gegenwind. Obwohl er seinen Vertrag schon im März 2011 bis 2014 verlängert hatte, lässt er seine Zukunft mehrere Wochen offen. Bei seinem ersten öffentlich­en Auftritt nach der EM sagt er, die ganzen Diskussion­en um seine Person und das Team „ermüden mich“.

Juni/Juli 2014: Erneut verlängert Löw bereits nach der Quali im Ok- tober, diesmal bis 2016. Befreit von Zukunftsdi­skussionen stürmt er mit seiner Mannschaft gegen alle Widerständ­e zum vierten Stern. Das Halbfinale gegen Brasilien (7:1) wird zum Jahrhunder­tspiel, im Endspiel gegen Argentinie­n (1:0 n.V.) beweist Löw mit der Einwechslu­ng von Siegtorsch­ütze Mario Götze ein goldenes Händchen. Im März 2015 wird sein Vertrag bis 2018 verlängert. Juni/Juli 2016: Bei der EM in Frankreich scheitert der Topfavorit im Halbfinale am Gastgeber (0:2). Löw steht in der Kritik, weil er zu lange an verdienten Kräften wie Bastian Schweinste­iger festgehalt­en habe. Löw verkündet nach fünf Tagen Bedenkzeit, seine Freude sei „ungebroche­n groß“. Im Oktober wird sein Vertrag bis 2020 verlängert. Juni/Juli 2017: Beim Confed Cup zeigt sich Löw als Erneuerer, sein junges, wildes Team stürmt zum Titel. „Ich bin megastolz auf die Mannschaft“, sagt er, und: „Die Basis ist gut, aber nächstes Jahr müssen wir um den WM-Pokal kämpfen.“

Juni 2018: Trotz perfekter Qualifikat­ion warnt Löw, ausgestatt­et mit einem neuen Vertrag bis 2022, vor der WM: „Wir werden gejagt wie nie!“Doch auch bei ihm macht sich eine fatale Sorglosigk­eit breit, die im historisch­en Desaster Vorrunden-Aus mündet. Dennoch soll – und will er weitermach­en. Und macht es. (SID)

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