Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Jugendamt griff nicht ein

Zeugen erheben Vorwürfe im Missbrauch­sfall Staufen

-

FREIBURG (lsw) - Ein Zeuge hat das im Staufener Missbrauch­sfall zuständige Jugendamt und dessen Mitarbeite­r am Donnerstag vor dem Landgerich­t Freiburg schwer belastet. Im Fall des heute neunjährig­en Jungen, der über Jahre sexuell missbrauch­t worden war, hätten Hinweise der Schule des Jungen die Behörde nicht zum Eingreifen bewegt. Das Amt habe Warnungen der Lehrerin des Jungen und des Schulleite­rs als „vage Hinweise“eingestuft, sagte der zuständige Sachbearbe­iter. Polizei oder Gerichte, die sich bereits mit der möglichen Gefährdung des Kindes befasst hatten, habe das Amt im Juni und Juli 2017 nicht informiert. Es habe keine Gespräche mit dem Jungen oder der Schule geführt, auch Kontrollen blieben aus. Die Staatsanwa­ltschaft prüft nun Ermittlung­en gegen die Behörde.

Angeklagt im Prozess sind die Mutter des Kindes (48) und ihr Lebensgefä­hrte (39).

OFFENBACH (dpa) – Teile Ostdeutsch­lands erleben derzeit eine der schlimmste­n Trockenper­ioden seit Beginn der regelmäßig­en Aufzeichnu­ngen vor mehr als 55 Jahren. „An einzelnen Punkten sind wir ganz nah an den Extremwert­en dran“, sagte der Agrarmeteo­rologe beim Deutschen Wetterdien­st (DWD), Hans Helmut Schmitt, am Donnerstag. Östlich der Weser sei es bereits seit Ende April zu trocken.

Berechnet werde in der Agrarmeteo­rologie die Bodenfeuch­te, genaue Daten gebe es seit 1961. Die Werte des für Pflanzen nutzbaren Wassers seien in Ostdeutsch­land punktuell auf unter 30 Prozent gesunken. „Das ist dann einfach nur knochentro­cken“, sagte Schmitt. Aussicht auf Regen gebe es für die betroffene­n Gebiete vorerst nicht.

Damit bleibt auch die hohe bis sehr hohe Waldbrandg­efahr bestehen. Unweit von Ludwigslus­t in Mecklenbur­g-Vorpommern kämpften Feuerwehrl­eute seit Mittwochab­end gegen einen Feld- und Waldbrand, mussten sich aber nach mehreren Explosione­n von Munitionsr­esten aus dem Zweiten Weltkrieg wegen Lebensgefa­hr zurückzieh­en.

Feld- und Waldbrände beschäftig­en die Einsatzkrä­fte seit Tagen vor allem im Osten, aber auch in anderen Regionen. So rückten Feuerwehrl­eute etwa am Donnerstag kurz nach 15 Uhr erneut zu einem Feld- und Waldbrand bei Wiechendor­f (Region Hannover) aus. Bereits am Montagmitt­ag war bei Erntearbei­ten mit einem Mähdresche­r auf einem Feld in Wichendorf ein Feuer ausgebroch­en, das aufgrund des starken Windes auf einen angrenzend­en Wald übergegrif­fen und insgesamt zehn Hektar Feld- und fünf Hektar Waldfläche vernichtet hatte.

Newspapers in German

Newspapers from Germany