Schwäbische Zeitung (Laupheim)
„Grüne Wände“nehmen Gestalt an
LAUPHEIM (reis) - „O’pflanzt is“, würde man wohl in Bayern dazu sagen: Statt mit dem sonst üblichen Spatenstich hat die Stadt Laupheim am Freitagnachmittag mit einer symbolischen Anpflanzung die „grünen Wände“auf dem künftigen öffentlichen Quartiersplatz zwischen Mittel- und Rabenstraße „in Betrieb“genommen. Christoph Roesler von der Firma Galatech und Baubotaniker Ferdinand Ludwig erläuterten die Bau- und Funktionsweise der 40 Zentimeter breiten Vegetationswände – ein modulares System aus Stahlgitterboxen, die sich „wie beim System Lego“(Roesler) beinahe beliebig anordnen lassen. Gefüllt sind die Gitter mit insgesamt 60 Tonnen Substrat. Eine Kokoslage sorgt für die vor allem im Winter wichtige Dämmung, ein Kunstoffvlies verhindert ein Herausrieseln des Substrats. Die Wände sind mit einer Mischung aus Stauden, Bodendeckern, Kletterpflanzen und Ziergräsern bepflanzt, darunter auch Pflanzen, die abwechselnd fast das ganze Jahr über blühen. Bei entsprechend dichtem Bewuchs, mit dem aber wohl frühestens nächstes Jahr zu rechnen ist, biete die Wand auch einen hohen Lärmschutz. Bewässert wird sie durch ein automatisches System, das die Sonnenstunden misst und anhand dessen die Wassermenge steuert. Die Elemente werden durch ein Platanenspalier er- gänzt, das sich an einer Stelle zu einer schattenspendenden Laube formt. Sitzstufen sollen auf dem Gelände, das auch Teil des Pausenhofs der Friedrich-Uhlmann-Gemeinschaftsschule ist, zum Verweilen einladen. Ein Schmetterling ließ sich bereits am Freitag von der natürlichen Alternative zu Betonwänden anlocken. Unser Bild zeigt Vertreter der Stadt, Planer und Ausführende beim Anpflanzen: (von links) Baubotaniker Ferdinand Ludwig, Daniel Schönle (Architekturbüro Schönle), Gunter Ast (Tiefbauamt Stadt Laupheim), OB Gerold Rechle, Christoph Roesler (Firma Galatech) und Ivanco Zeba (Gartengestaltung Zeba, Wain).