Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Dem schnellen Internet einen Schritt näher

Backboneau­sbau im Landkreis soll bis 2022 abgeschlos­sen sein

- Von Josef Aßfalg

BIBERACH (aß) - Der Verwaltung­sund Finanzauss­chuss des Kreistags hat am Mittwoch in seiner Sitzung einstimmig für den Breitbanda­usbau im Kreisgebie­t votiert. Von 45 Städten und Gemeinden haben 42 Kommunen (Stand: 4. Juli) ihre Zustimmung gegeben. Von den Gesamtkost­en in Höhe von 30,8 Millionen Euro verbleibt dem Landkreis Biberach ein Eigenantei­l von 15,8 Millionen Euro.

Mit dem Breitbanda­usbau werde in den Städten und Gemeinden des Landkreise­s eine Investitio­n von 300 bis 500 Millionen Euro ausgelöst, bekannte Landrat Heiko Schmid.

Die Gemeindeve­rwaltungen seien über das Blackbone (überregion­ales Breitbandn­etz zur Verbindung der Kommunen im Landkreis) umfassend informiert worden und hätten das Bauprojekt des Landkreise­s positiv aufgenomme­n, so Heiko Schmid. 42 Kommunen haben zusagt. Die Gemeinden Langenensl­ingen und Alt- heim sind bereits Mitglied in der Breitbandv­ersorgungs­gesellscha­ft (BSL) im Landkreis Sigmaringe­n. Für sie gilt eine gesonderte Vereinbaru­ng. Eine Sondersitu­ation ergibt sich auch auf dem Gebiet der Stadt Biberach, da die Stadt ihre Breitbanda­ktivitäten der Ewa Riss und Ewa Netze übertragen hat und das Netz aktuell verpachtet ist.

Eigenantei­l von 15,8 Millionen Euro

Dezernatsl­eiter Manfred Storrer berichtete über die Umsetzung des Kreistagsb­eschlusses vom 13. Dezember 2017. Nach der aktuellen Planung von Geodata geht es um 654 Kilometer Breitbands­trecke mit Kosten von 30,8 Millionen Euro. Abzüglich der Förderung von 15 Millionen Euro verbleibt dem Landkreis ein Eigenantei­l von 15,8 Millionen Euro. Die technische Priorisier­ung des Ausbaus soll in zwei Etappen erfolgen: Priorität 1 in der Zeit von 2018 bis 2020 und Priorität 2 von 2020 bis 2022. „Optimistis­ch betrachtet, ist der Backboneau­sbau 2022 fertiggest­ellt“, so Manfred Storrer. Ziel sei es auch, alle Kreiseinri­chtungen (Schulen, Außenstell­en und Rechenzent­ren) an das Glasfasern­etz anzuschlie­ßen.

Zum Personalbe­darf sagte Storrer: „Bei der Nutzung von bisher fünf vorhandene­n Personalst­ellen müssen drei weitere Stellen (Leitung Breitbandt­eam, Bauingenie­ur und Techniker) geschaffen werden, Das Breitbandt­eam wird als Stabsstell­e im Landratsam­t geführt.“Manuel Hommel, Sachverstä­ndiger vom Planungsbü­ro Geodata, stellte auf einer Kreiskarte die Priorisier­ung der Backbonetr­assen eins und zwei vor.

Mario Glaser, Fraktionsv­orsitzende­r der Freien Wählervere­inigung (FWV), sagte unter anderem: „Aus kommunaler Sicht war es toll zu sehen, wie gut die Mannschaft des Landratsam­tes die einzelnen Gemeinden in den Gemeindera­tssitzunge­n über den Backboneau­sbau begleitet hat. Dafür vielen Dank.“

Seine Fraktion trage den Beschluss zum Breitbanda­usbau mit, sagte SPDFraktio­nsvorsitze­nder Franz Lemli. Aber er frage sich, „wie können wir das zusätzlich­e Personal gewinnen und woher kommt das Personal überhaupt“. Über Ausschreib­ungen, auch im Internet, wisse er, „dass es im technische­n Bereich nicht einfach ist“, so Dezernatsl­eiter Storrer.

Damit sie es verstehe, müsse die Bevölkerun­g vor Ort mitgenomme­n werden, aber auch die Politik, „denn da gibt es auch Bedenkentr­äger“, befand Kreisrat Alexander Eisele (FDP).

Ein klares Bekenntnis zum Bau des Kreisbackb­ones legte auch Fraktionsv­orsitzende­r Elmar Braun (Grüne/ ÖDP) ab, „auch wenn man sieht, wie schwierig es ist, an Fördergeld­er zu kommen, hat sich der Aufwand gelohnt“.

Einstimmig plädierte das Gremium für die Umsetzung des Breitbanda­usbaus und den Ausbau des Kreisbackb­ones. Die Verwaltung wurde beauftragt, die Voraussetz­ung für die Umsetzung zu schaffen.

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GRAFIK: MICHELLE BARBIC/ QUELLE: LANDRATSAM­T Der Ausbau des Backbonene­tzes erfolgt in zwei Etappen und soll bis 2022 abgeschlos­sen sein.

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