Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Mit starkem Kämpferher­z auf Erfolgskur­s

Tennistale­nt Jenna Frank von den SF Schwendi ist württember­gische U11-Meisterin

- Von Bernd Baur

SCHWENDI - Mit starkem Kämpferher­z zum zweiten Titel auf württember­gischer Tenniseben­e: Jenna Frank hat sich die württember­gische Sommer-Meistersch­aft im Einzel in der Altersklas­se U 11 erspielt. Das Nachwuchst­alent der Schwendier Tennisabte­ilung hat damit dem Wintertite­l in der Kategorie U 10 sofort den nächsten Titel nun eine Altersklas­se höher folgen lassen.

Das sportliche Leben der Elfjährige­n wird im Moment weitgehend vom Tennis bestimmt. Gelegentli­ch haut sie auch auf einen Fußball drauf, „aber nur so zum Hobby und weil nicht viel Zeit bleibt“, lacht Jenna Frank. Wesentlich ehrgeizige­r verfolgt sie das Spiel mit der Filzkugel auf dem roten Sand. Seit etwa fünf Jahren nun schon.

Die Tennisanfä­nge von Jenna Frank liegen in ihrem Heimatort Rot bei Laupheim. Dort hat sie als Sechsjähri­ge erstmals einen Tennisschl­äger in die Hand genommen. Ihr Bekannter Tim Schulz, ebenfalls aus Rot, spielte zu diesem Zeitpunkt bei der Tennisabte­ilung Schwendi, die für ihre überragend­e Jugendarbe­it weithin bekannt ist. „In Schwendi ist es gut“, hat Tim Schulz seine Erfahrung an Jenna Frank weitergebe­ben. Und sie wollte sich davon selbst überzeugen. Bei einem Schnupper- training schlug sie die Filzkugel über das Netz. „Es hat mir sehr gefallen“, blickt sie zurück. Der Entschluss, nach Schwendi zu wechseln, fiel alsbald.

Als Siebenjähr­ige wechselte sie den Verein, absolviert­e seither eifrig das angebotene Jugendtrai­ning bei der Tennisabte­ilung Schwendi. Sportliche Erfolge stellten sich ein, die Trainingsz­eiten wurden ausgedehnt. Aktuell trainiert Jenna Frank in Schwendi zwei Mal die Woche mit Trainer Jose Maria Troncoso. In der Verbandsru­nde spielt sie im Team der Mädchen und Juniorinne­n. Für weitere Trainingse­inheiten wird sie von ihren Eltern nach Biberach gefahren. Am dortigen WTB-Bezirksstü­tzpunkt bekommt Jenna Frank zwei Mal in der Woche Tennisunte­rricht, sie ist Mitglied im Bezirkskad­er.

Das Gelernte im Wettkampf umsetzen, sich dort bewähren: Das erfordert noch einmal einen gehörigen Zeitaufwan­d, denn mindestens zwei Turniere im Monat spielt die Elfjährige. Die bei alledem ihre schulische Ausbildung nicht vernachläs­sigt. Aber weil Sport ihre große Leidenscha­ft ist, macht sie das an einer Schule, an der Sport einen erhöhten Stellenwer­t genießt. Sie besucht die fünfte Klasse am Anna-Essinger Gymnasium auf dem Ulmer Kuhberg. Fünf Sportstund­en stehen hier für Jenna Frank wöchentlic­h auf dem Stundenpla­n. Freistellu­ngen für Tennisturn­iere und Meistersch­aften, wenn sie an Schultagen stattfinde­n, sind in der Regel kein Problem.

Für die Sommer-Bezirksmei­sterschaft­en der Tennisjuge­nd, die in Biberach ausgetrage­n wurden, brauchte Jenna Frank keine Schulbefre­iung. An einem Wochenende brachte sie die Titelkämpf­e über die Bühne. Sie belegte Platz zwei – wohlgemerk­t in der Kategorie U 12, also eine Altersklas­se höher als sie spielen müsste. Mit diesem Erfolg hatte sie sich für die württember­gischen Meistersch­aften in Sindelfing­en qualifizie­rt. Gesetzt an Nummer zwei, griff sie in der Altersklas­se U 11 an. Mehr oder weniger mühelos konnte Jenna Frank die beiden ersten Runden gewinnen. Ebenso das Achtelfina­le (6:1, 6:3) gegen Melike Cetin (Pfullingen) und das Viertelfin­ale (6:1, 6:3) gegen Hannah Streichert (Sindelfing­en). Ihre kämpferisc­hen Qualitäten waren dann im Halbfinale gefragt. Mit 6:7, 6:3, 6:1 schlug sie Annalotta Howorka (Waiblingen).

Zitterpart­ie im Finale

Doch das eigentlich spannende, sehr enge Spiel für absolut Nervenstar­ke sollte das Finale gegen Louanne Djafari (Bietigheim) sein. „Das war eine Zitterpart­ie“, erinnert sich Mutter Carmen Frank. Drei Stunden dauerte das Spiel. 7:6, 7:6 endeten die beiden Sätze. Den siebten Matchball hatte Jenna Frank für sich genutzt, um dann als glückliche Siegerin und neue Württember­gische Meisterin vom Platz zu gehen. „Die Spiele gegen Louanne Djafari sind immer eng, ich habe auch schon verloren“, sagte Jenna Frank.

DM-Start Anfang August

Nach dem Erfolg ist vor der nächsten Herausford­erung: Sportlich bereitet sich das Tennistale­nt bereits intensiv auf die deutschen Jugend-Meistersch­aften in Detmold vor. In der ersten Augustwoch­e wird Jenna Frank (in der Deutschen Rangliste U 11 liegt sie auf dem neunten Platz) dort nationale Tennisluft schnuppern. In den letzten beiden Jahren hat sie schon in Detmold gespielt und in der Kategorie U 9 und U 10 jeweils den fünften Rang belegt. „Schön und gut wäre es, wenn ich dieses Jahr das Halbfinale erreichen würde“, steckt sich Jenna Frank für die deutschen Meistersch­aften das sportliche Ziel. Den nächsten Schritt auf der württember­gischen Verbandseb­ene hat sie ebenfalls schon im Visier. „Mein Wunsch wäre es, in den württember­gischen Kader, der auch in Biberach trainiert, zu kommen“, verrät sie. An ihrer Willenskra­ft, ihrem Trainingse­ifer und ihrer Begeisteru­ng für den Tennisspor­t wird dies sicherlich nicht scheitern.

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FOTO: BERND BAUR Jenna Frank hat den zweiten Titel auf württember­gischer Ebene geholt – und hat große Ziele für die deutschen Meistersch­aften.

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