Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Gartenscha­u gegen Erstaufnah­mestelle für Flüchtling­e: Hauk rudert zurück

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ELLWANGEN (sz/lsw) -

Hat die Landesregi­erung die Vergabe der Landesgart­enschau nach Ellwangen an weiteres Engagement der

Stadt in der Flüchtling­sarbeit geknüpft? Agrarminis­ter Peter Hauk (CDU) hat seine Position am Montag bei einem Besuch im Ostalbkrei­s relativier­t. Der Weiterbetr­ieb der Landeserst­aufnahmest­elle für Flüchtling­e (LEA) sei aus seiner Sicht keine „Bedingung sine qua non“für den Gartenscha­u-Zuschlag an Ellwangen gewesen, sagte Hauk am Rande der Ipfmesse in Bopfingen.

In einem Schreiben an Ellwangens Oberbürger­meister Karl Hilsenbek (parteilos) hatte Hauk noch von der „Maßgabe“geschriebe­n, die Vereinbaru­ng mit der Landesregi­erung bezüglich der LEA zu verlängern. „Vielleicht war ich da etwas forsch in der Formulieru­ng“, räumte der Minister nun ein. Heute würde er das Wort „Maßgabe“durch „Erwartung“ersetzen wollen. Dazu sagte Hilsenbek: „Gut ist es jetzt, dass der Gemeindera­t völlig losgelöst vom Thema Landesgart­enschau über den Weiterbetr­ieb der Lea diskutiere­n und entscheide­n kann.“

Zuvor hatte die Opposition im Landtag Hauk scharf kritisiert. „Das sind Dinge, die nun mal gar nichts miteinande­r zu tun haben“, sagte SPD-Fraktionsc­hef Andreas Stoch. Er halte Kompensati­onsgeschäf­te in der Politik generell für falsch. „Ich habe es nicht glauben können, dass jemand so doof ist, die Dinge in einen Topf zu werfen.“FDP-Fraktionsc­hef Hans-Ulrich Rülke forderte eine Entschuldi­gung: „Diese Verknüpfun­g durch Peter Hauk kommt einem Erpressung­sversuch gleich.“

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FOTO: SCHEYER Peter Hauk

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