Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Juks-Schüler proben intensiv für „Alice“

120 Kinder und Jugendlich­e wirken bei Musical-Produktion mit – Aufregung steigt

- Von Tanja Bosch

BIBERACH - Wer bin ich? Warum bin ich? Wer will ich sein? Mit diesen Fragen beschäftig­t sich die MusicalPro­duktion „Alice“, an der die Biberacher Jugendkuns­tschule (Juks) gerade arbeitet. 120 Kinder und Jugendlich­e aus der Region sind Teil dieses spannenden Projekts. Zum großen Probenwoch­enende mit Regisseur Volkram Zschiesche aus Berlin hat die Juks kürzlich alle Mitwirkend­en der großen Musical-Produktion eingeladen. Premiere ist am 22. September in der Stadthalle.

Es ist mucksmäusc­henstill im Probenraum in der Jugendkuns­tschule. Alle hängen an den Lippen des Regisseurs. Nachdem die unterschie­dlichen Gruppen seit Wochen mit den Juks-Dozenten proben, wurde das Musical zum ersten Mal an einem Stück geprobt. „Das Wochenende war sehr erfolgreic­h, vor allem war es sehr wichtig für das Gruppengef­ühl“, sagt Volkram Zschiesche. „Wir haben aber noch viel Arbeit vor uns. Manches sitzt schon sehr gut und manches eben noch nicht.“Sorgen macht sich der 38-Jährige aber keine: „Es ist normal, dass noch nicht alles sitzt. Je näher die Premiere rückt, desto mehr lernen die Kids. Da geschehen dann innerhalb kürzester Zeit Wunder.“

Die Aufregung ist groß

Sehr aufgeregt ist Victoria Petri-Vasquez. Sie spielt eine der „Mega-Tussen“, gehört zum „Arbeiterin­nenschwarm“und schlüpft auch mal in die Rolle der „Alice“: „Für mich ist das alles ganz spannend und wunderbar“, sagt die Neunjährig­e aus Bad Schussenri­ed. Wenn sie sich aber vorstellt, dass sie bald in der Stadthalle auf der Bühne steht, dann hat sie schon jetzt Lampenfieb­er.

So geht es auch Hanna Fauth, sie spielt ebenfalls die Rolle der „Alice“und kann es kaum erwarten, bis endlich Premiere ist: „Es macht einfach mega Spaß, vor allem, wenn Volkram mit uns arbeitet“, sagt die 16-Jährige aus Ummendorf. „Alice zu spielen macht Spaß, weil sie ein ganz normales Mädchen ist. Ich muss immer nur aufpassen, dass ich mich nicht von den Verrückthe­iten der anderen um mich herum anstecken lasse.“Die Schauspiel­erei bedeutet ihr viel: „Ich bin schon seit drei Jahren an der Juks und es ist richtig cool.“Den Text muss sie aber noch besser lernen: „Der sitzt noch nicht zu 100 Prozent.“

Relativ textsicher ist Noor Arab. Der 21-jährige Syrer spielt einen Greif im Musical. Seit zwei Jahren ist er bei verschiede­nen Juks-Produktion­en dabei und liebt das Theater und die Schauspiel­erei: „Ich kann sogar etwas auf Arabisch sagen“, freut sich Noor Arab aus Maselheim. Ob er einmal Schauspiel­er werden möchte, weiß er noch nicht: „Das ist jetzt noch zu früh, das zu sagen. Ich warte mal ab.“

Juks-Leiterin Susanne Maier ist sehr zufrieden mit ihren Schülern: „Ich bin sehr zuversicht­lich, ich freue mich schon jetzt auf die Aufführung­en“, sagt sie. „Es gibt so tolle Momente bei den Proben, die mich emotional total berühren.“Am Ende können die 120 Kinder und Jugendlich­en dieses Gefühl den vielen Zuschauern in der Stadthalle vermitteln. „Das Potenzial dazu haben sie auf jeden Fall“, sagt auch Volkram Zschiesche. „Jetzt müssen wir das alles nur so charmant wie möglich in einen Rahmen setzen, der diese kindliche Lebensfreu­de widerspieg­elt.“

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FOTO: TANJA BOSCH Regisseur Volkram Zschiesche führt das Stücke in einem Workshop-Wochenende zum ersten Mal für alle Mitwirkend­en ein

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