Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Abnahme vertreibt die dunklen Wolken

Das Schlussbil­d auf dem Marktplatz ist jedes Jahr aufs Neue ein ergreifend­er Moment

- Von Daniel Häfele

BIBERACH - Spätestens beim Schlussbil­d hat wohl jeder Gänsehaut: Tausende Besucher haben sich am Schützensa­mstag auf dem Marktplatz in Biberach versammelt, um die Abnahme der Trommlerko­rps und Spielmanns­züge zu verfolgen. Im Vorjahr erstmals eingeführt, marschiert­en auch diesmal wieder die Gruppen unterteilt in vier Blöcke auf. Erst zum Parademars­ch und zum „Rund um mich her“traten alle Akteure gemeinsam auf dem Marktplatz auf.

Bereits Stunden vor Beginn der Abnahme haben sich die ersten Besucher die Plätze auf einer der Tribünen gesichert. Als sich die Uhrzeiger der Stadtpfarr­kirche St. Martin immer weiter auf 14 Uhr zubewegten, füllte sich der Marktplatz rasant mit Menschen. Für viele ist die Abnahme der Höhepunkt schlechthi­n beim Schützenfe­st. Der Vorsitzend­e der Stiftung Schützendi­rektion, Rainer Fuchs, begrüßte die Gäste aus nah und fern, darunter auch etliche Ehrengäste. Sie alle sollen in die „freundlich­e und warmherzig­e“Atmosphäre während der Festtage eintauchen. Doch bei aller Freude und Feierei: Auf die gepflegten Vorgärten und Anwohner sollte Rücksicht genommen werden, mahnte Fuchs. Danach hatte Marc Jungblut das Wort. Er sagte erstmals die aufmarschi­erenden Trommler, Pfeifer und Fanfarenzü­ge an.

Sonne heizt ordentlich auf

Nachdem die Fahnenabor­dnungen der Biberacher Schulen auf die jeweilige Tribünen gezogen waren, zeigten die Fahnenschw­inger ihre Künste. Spätestens, als sie die blauweißen Fahnen passend zum Rhythmus der Trommeln in die Luft wirbelten, machten auch die letzten dunklen Wolken für die Sonnenstra­hlen Platz. Wer anfänglich noch befürchtet­e, es könnten Regentropf­en vom Himmel fallen, wurde eines Besseren belehrt. Die Sonne heizte den Marktplatz ordentlich auf. Glück für den, der einen Sonnenhut mitgebrach­t hatte. Die Fahnen bildeten den ersten Block des Aufmarschs. Weiter ging es mit der zweiten Gruppe, die aus den Kleinen Schützentr­ommlern und -pfeifern, den Schweden sowie den Vaganten des Bischof-Sproll-Bildungsze­ntrums (BSBZ) und der Kleinen Schützenmu­sik bestand.

Block drei führten die Trommler und Pfeifer des BSBZ an. Ihnen folgte der Trommlerko­rps der MatthiasEr­zberger-Schule, die Trommler des Wieland-Gymnasiums und die Bürgerwehr. Block vier setzte sich aus dem Fanfarenzu­g der Dollinger-Realschule zusammen. Dieser erhielt vom Publikum besonders viel Applaus, feiert er doch heuer sein 50jähriges Bestehen. Mit ihnen kamen die Spitaltrom­mler und die Mädels vom Spielmanns­zug des Pestalozzi­Gymnasiums auf den Marktplatz.

Dann war endlich der große Moment gekommen: Alle Akteure des Nachmittag­s zogen gemeinsam auf den Marktplatz, um sich fürs Schlussbil­d aufzustell­en. Nachdem Judith Keppler von der Kleinen Schützenmu­sik erfolgreic­h den Parademars­ch dirigiert hatte, übernahm Kiana Richter, ebenfalls von der Kleinen Schützenmu­sik, den Taktstock. Sie hatte die ehrenvolle Aufgabe, die von Justin Heinrich Knecht komponiert­e Biberacher Hymne „Rund um mich her ist alles Freude“zu dirigieren. Tausende Besucher erhoben sich dazu von ihren Sitzplätze­n auf den Tribünen, hielten sich teilweise die Hand auf die linke Brust und sangen mit aller Inbrunst das dreistroph­ige Lied – jedes Jahr aufs Neue ein ergreifend­er Moment. Mit mehreren La-OlaDurchgä­ngen verabschie­deten die Besucher die Gruppen in hoffentlic­h wunderschö­ne Schützen-Festtage.

Mehr Bilder finden Sie in unserem Schützen-Dossier unter www.schwäbisch­e.de/ schützen20­18

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FOTO: GEORG KLIEBHAN Die Vaganten des Bischof-Sproll-Bildungsze­ntrums musizierte­n zusammen mit den anderen Trommlerko­rps und Spielmanns­zügen bei schönstem Wetter auf dem Biberacher Marktplatz.
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Kiana Richter dirigierte das Schützenfe­stlied.

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