Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Abnahme vertreibt die dunklen Wolken
Das Schlussbild auf dem Marktplatz ist jedes Jahr aufs Neue ein ergreifender Moment
BIBERACH - Spätestens beim Schlussbild hat wohl jeder Gänsehaut: Tausende Besucher haben sich am Schützensamstag auf dem Marktplatz in Biberach versammelt, um die Abnahme der Trommlerkorps und Spielmannszüge zu verfolgen. Im Vorjahr erstmals eingeführt, marschierten auch diesmal wieder die Gruppen unterteilt in vier Blöcke auf. Erst zum Parademarsch und zum „Rund um mich her“traten alle Akteure gemeinsam auf dem Marktplatz auf.
Bereits Stunden vor Beginn der Abnahme haben sich die ersten Besucher die Plätze auf einer der Tribünen gesichert. Als sich die Uhrzeiger der Stadtpfarrkirche St. Martin immer weiter auf 14 Uhr zubewegten, füllte sich der Marktplatz rasant mit Menschen. Für viele ist die Abnahme der Höhepunkt schlechthin beim Schützenfest. Der Vorsitzende der Stiftung Schützendirektion, Rainer Fuchs, begrüßte die Gäste aus nah und fern, darunter auch etliche Ehrengäste. Sie alle sollen in die „freundliche und warmherzige“Atmosphäre während der Festtage eintauchen. Doch bei aller Freude und Feierei: Auf die gepflegten Vorgärten und Anwohner sollte Rücksicht genommen werden, mahnte Fuchs. Danach hatte Marc Jungblut das Wort. Er sagte erstmals die aufmarschierenden Trommler, Pfeifer und Fanfarenzüge an.
Sonne heizt ordentlich auf
Nachdem die Fahnenabordnungen der Biberacher Schulen auf die jeweilige Tribünen gezogen waren, zeigten die Fahnenschwinger ihre Künste. Spätestens, als sie die blauweißen Fahnen passend zum Rhythmus der Trommeln in die Luft wirbelten, machten auch die letzten dunklen Wolken für die Sonnenstrahlen Platz. Wer anfänglich noch befürchtete, es könnten Regentropfen vom Himmel fallen, wurde eines Besseren belehrt. Die Sonne heizte den Marktplatz ordentlich auf. Glück für den, der einen Sonnenhut mitgebracht hatte. Die Fahnen bildeten den ersten Block des Aufmarschs. Weiter ging es mit der zweiten Gruppe, die aus den Kleinen Schützentrommlern und -pfeifern, den Schweden sowie den Vaganten des Bischof-Sproll-Bildungszentrums (BSBZ) und der Kleinen Schützenmusik bestand.
Block drei führten die Trommler und Pfeifer des BSBZ an. Ihnen folgte der Trommlerkorps der MatthiasErzberger-Schule, die Trommler des Wieland-Gymnasiums und die Bürgerwehr. Block vier setzte sich aus dem Fanfarenzug der Dollinger-Realschule zusammen. Dieser erhielt vom Publikum besonders viel Applaus, feiert er doch heuer sein 50jähriges Bestehen. Mit ihnen kamen die Spitaltrommler und die Mädels vom Spielmannszug des PestalozziGymnasiums auf den Marktplatz.
Dann war endlich der große Moment gekommen: Alle Akteure des Nachmittags zogen gemeinsam auf den Marktplatz, um sich fürs Schlussbild aufzustellen. Nachdem Judith Keppler von der Kleinen Schützenmusik erfolgreich den Parademarsch dirigiert hatte, übernahm Kiana Richter, ebenfalls von der Kleinen Schützenmusik, den Taktstock. Sie hatte die ehrenvolle Aufgabe, die von Justin Heinrich Knecht komponierte Biberacher Hymne „Rund um mich her ist alles Freude“zu dirigieren. Tausende Besucher erhoben sich dazu von ihren Sitzplätzen auf den Tribünen, hielten sich teilweise die Hand auf die linke Brust und sangen mit aller Inbrunst das dreistrophige Lied – jedes Jahr aufs Neue ein ergreifender Moment. Mit mehreren La-OlaDurchgängen verabschiedeten die Besucher die Gruppen in hoffentlich wunderschöne Schützen-Festtage.
Mehr Bilder finden Sie in unserem Schützen-Dossier unter www.schwäbische.de/ schützen2018