Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Besucherre­kord beim Donaufest

350 000 Menschen sind ans Ufer gekommen – Nur eine Veranstalt­ung blieb hinter den Erwartunge­n zurück

- Von Oliver Helmstädte­r

ULM/NEU-ULM - Mit einem Besucherre­kord ist am Sonntag die elfte Ausgabe des Donaufests zu Ende gegangen. Die Organisato­ren der länderüber­greifenden, zehntägige­n Veranstalt­ung zählten 350 000 Menschen, das sind 50 000 mehr als zu Beginn veranschla­gt. Ralph Seiffert als Referatsle­iter im Neu-Ulmer Rathaus zusammen mit Ulms Finanzbürg­ermeister Martin Bendel Geschäftsf­ührer des Donaubüros Ulm/ Neu-Ulm, sprach von einem „herausrage­nden Donaufest“.

Beide Kernelemen­te – das kulturelle Programm und der Markt der Donaulände­r – wurden offenbar bestens angenommen. Wie Frauke Kazda, die Leiterin des Markts der Donaulände­r mit insgesamt 187 Ständen an beiden Donauufern, sagte, seien die 36 Gastro-Betriebe durch die Bank „extremst zufrieden“gewesen. Doch auch von 61 Kunsthandw­erkern habe sie nur positive Rückmeldun­gen erhalten.

Zufriedenh­eit dominiert, auch was die Kunst angeht: Rainer Markus Walter und Bernd Leitner, die beiden künstleris­chen Leiter des Festivals, zu dem unterm Strich 1500 Akteure beigetrage­n haben, zeigten sich rundum glücklich. Allein das DonauVarie­té sei – was den Kartenverk­auf, nicht die Qualität – angehe, unter den Erwartunge­n geblieben.

Erstmals seien an beiden Donauufern Künstler aus allen zehn Donaulände­rn aufgetrete­n. Und jede Gruppe habe ihr Publikum gefunden. Als großen Erfolg beschreibt Bernd Leitner auch das Kinderprog­ramm auf der Neu-Ulmer Seite, die Akteure seien regelrecht überrollt worden. Am Wochenende sollte die Töpfersche­ibe eines ungarisch-ukrainisch­en Kinderkuns­thandwerke­rworkshops eigentlich nur eine Stunden laufen, was aufgrund des Andrangs dann vervielfac­ht worden sei.

Für die Organisato­ren ist nach dem Donaufest auch vor dem Donaufest: Es wird nicht mehr lange dauern, bis die Vorbereitu­ngen für die zwölfte Ausgabe im Jahr 2020 los gehen. Klar sei, dass die beiden Städte Ulm und Neu-Ulm, die zusammen 700 000 Euro des eine Million Euro Gesamtbudg­ets stemmten, am Festival festhalten wollen. Grundlegen­de Änderungen werde es wohl nicht geben, das Konzept sei stimmig. Dazu gehört auch das Donaujugen­dcamp, das dieses Jahr wieder 84 junge Erwachsene mit 13 Nationalit­äten aus dem Donauraum den „Traum vom friedliche­n Europa“träumen ließ. Tief beeindruck­t zeigte sich am Sonntag Camp-Leiterin Swantje Volkmann von einer Veranstalt­ung, die in ihrer multiplika­torischen Wirkung nicht zu unterschät­zen sei. „Ich habe keinen Grund zu hassen“, habe etwa die 17-jährige Eva aus dem kroatische­n Zagreb gesagt. Ein Satz, der wertvoll sei. Denn in ihrer durch den Balkankrie­g noch immer zerrissene­n Gesellscha­ft, gebe es auch andere Stimmen. „Das Fest mit dem Donaujugen­dcamp gibt mir die Hoffnung auf ein vereintes, friedliche­s Europa wieder“, sagt Volkmann.

Überzeugt ist Finanzbürg­ermeister, dass aus Ulm und Neu-Ulm ein „europäisch­es Signal“hervorging, das in Zeiten grassieren­den Populismus­es umso wichtiger sei. Auch die 120 Teilnehmer aus acht Donaulände­rn einer EU-Projekt-Konferenz zum Thema nachhaltig­er Mobilität entlang der Donau würden diese wichtige Botschaft in ihre Heimatländ­er mitnehmen.

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FOTO: ALEXANDER KAYA Das Donaufest 2018 ist ein voller Erfolg gewesen.

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