Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Richtiger Schritt
Zum Artikel „Wieder draußen“(19.7.): Wen stimmt es nicht froh und glücklich, dass die zwölf aus der Höhle geretteten Buben und ihr Trainer jetzt wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden konnten und anscheinend ohne physische und psychische Dauerschäden ihr Martyrium gut verkraftet haben. Bei aller Erleichterung und Dankbarkeit bedrückt uns doch die Tatsache, dass gleichzeitig Tag für Tag im Mittelmeer Kinder in großer Zahl sich in Todesgefahr ängstigen und ertrinken.
Dabei wäre es ein Leichtes für die Europäische Union, diese Kinder vor dem schrecklichen Ertrinkungstod zu retten. Aber anstatt alles für ihre Rettung zu tun, wird eben diese Rettung verhindert: Rettungsschiffe werden in den Häfen festgehalten, Aufklärungsflugzeuge müssen am Boden bleiben, Retter werden mit Strafen bedroht. Billigend wird in Kauf genommen, dass viele Kinder ertrinken. Sie sollen als abschreckendes Beispiel für Menschen dienen, die sich ebenfalls auf den gefährlichen Weg über das Mittelmeer machen wollen. Natürlich sind wir nicht so naiv zu glauben, dass die EU Millionen von Flüchtlingen problemlos aufnehmen kann. Umso wichtiger ist es, das zu tun, was Fachleute schon seit Jahren – ohne Erfolg! – vorschlagen: die Fluchtursachen zu bekämpfen. Entwicklungshilfeminister Müller wird nicht müde, genau dies einzufordern. Sein Marshallplan mit Afrika wäre ein Schritt in die richtige Richtung. Lothar und Rosmarie Köberle, Nonnenhorn Liebe Leserinnen, liebe Leser, wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständnis dafür, dass wir für die Veröffentlichung eine Auswahl treffen und uns auch Kürzungen vorbehalten müssen. Leserzuschriften stellen keine redaktionellen Beiträge dar. Anonyme Zuschriften können wir nicht veröffentlichen. Schwäbische Zeitung Karlstraße 16
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