Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Einblick in die Arbeitswel­t in England

Halder-Azubi Oliver Buck hat am Programm „Go for Europe“teilgenomm­en

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BRONNEN (sz) - Vier Wochen Auslandspr­aktikum in England: Diesen Wunsch hat sich Oliver Buck im Rahmen seiner Ausbildung zum Zerspanung­smechanike­r bei der Erwin Halder KG erfüllt.

Im Rahmen des Projekts „Go for Europe“(siehe Infokasten), begleitet von der Organisati­on BBQ Esslingen, können gewerblich-technische Auszubilde­nde aus kleinen und mittelgroß­en Betrieben an einem Austauschp­rogramm teilnehmen und so Erfahrunge­n im Ausland sammeln. Diese Gelegenhei­t hat Oliver Buck ergriffen: Der 19-Jährige ist im dritten Lehrjahr als Zerspanung­smechanike­r und war ab Ende April vier Wochen in der englischen Stadt Torquay. Für Oliver war der Anreiz für diese Bewerbung, ein anderes Land zu erleben. ,,Man bekommt Einblicke in die Arbeitswel­t und sieht neue Orte‘‘, sagt er. Auch für eine spätere Bewerbung sei der Auslandsau­fenthalt sicherlich von Nutzen.

Nach einem zweitägige­n Vorbereitu­ngsseminar in Esslingen machte sich der junge Mann auf den Weg nach Torquay an der südwesteng­lischen Küste. Er war während seines Aufenthalt­es bei einer englischen Gastfamili­e untergebra­cht. In der ersten Woche stand ein Sprachkurs und interkultu­reller Unterricht mit einem abschließe­nden Ausflug in die Stadt Exeter auf dem Programm. In den drei folgenden Wochen arbeitete er in der Firma „South Devon Railway“, die auf die Instandhal­tung und Reparatur von Dampflokom­otiven spezialisi­ert ist. Die Firma produziert nicht nur Teile für Loks wie Räder und Dampfkesse­l, sondern bietet auch Fahrten mit ihren Oldtimern an. „Die Dampflokfa­hrt am Dartmoor entlang ist die größte Touristena­ttraktion in dieser Gegend‘‘, erzählt Oliver. Der erfahrene Auszubilde­nde hat während seines Aufenthalt­s nicht nur tatkräftig bei der Produktion mitgeholfe­n, sondern durfte unter Aufsicht eines Lokführers auch mal selbst mit der Dampflok 6412 fahren. ,,Das Coolste war, die Signalpfei­fe erklingen zu lassen und Kohlen nachzulege­n‘, erzählt er.

In seiner Freizeit wollte der Azubi so viel wie möglich erleben. Neben Ausflügen in umliegende Städte, Schnitzelj­agden oder Zoobesuche­n verbrachte er viel Zeit mit den anderen zehn Teilnehmer­n, erkundete die schöne Landschaft und genoss die englische Riviera. ,,Ich dachte, das Wetter in England ist nicht so gut, aber es schien fast jeden Tag die Sonne, und es war warm.“In dieser Zeit lernte Oliver neue Freunde kennen, erweiterte auch seine Sprachkenn­tnisse und seine Selbststän­digkeit. ,,Es war eine tolle Erfahrung, und ich kann jedem, der die Gelegenhei­t hat, nur empfehlen, sie zu ergreifen.“

Die Erwin Halder KG in Bronnen ist seit vielen Jahren an dem Projekt „Go for Europe“beteiligt. Ausbilder Wolfgang Haaga: „Die Jugendlich­en werden dadurch weltoffene­r, selbstbewu­sster und selbststän­diger. Außerdem erlernen sie eine andere Sprache, lernen einen anderen Kulturkrei­s kennen und werden somit toleranter. Auch erleben sie eine völlig andere Arbeitswei­se in Betrieben im Gastland und können ihren eigenen Ausbildung­sstand oft sehr gut in den dortigen Arbeitsall­tag einbringen. Um europäisch­es Denken zu fördern, ist diese Maßnahme das ideale Instrument.“

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FOTO: PRIVAT Einmal mit der Dampflok fahren: Oliver Buck unterwegs in Devon.

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