Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Zwei Baustellen werden Nerven kosten

An zwei Hauptzufah­rtsstraßen der Biberacher Innenstadt stehen größere Arbeiten an

- Von Gerd Mägerle

BIBERACH - Wenn das Schützenfe­st vorbei ist, kehren Ende Juli auch die Straßenbau­stellen wieder ins Biberacher Stadtbild zurück. Betroffen sind dabei auch zwei Hauptzufah­rten in die Innenstadt bzw. aus ihr heraus. Für Autofahrer könnte das bis zum kommenden Sommer Geduldspro­ben bedeuten. Die SZ stellt beide Maßnahmen vor.

Königsberg­allee:

Nachdem im vergangene­n Sommer die nördliche Seite der Königsberg­allee (zum TGHeim hin) einen neuen Fahrbahnbe­lag erhielt, ist vom 30. Juli bis Ende September nun die südliche Straßensei­te dran. Betroffen sind also beide Fahrspuren ab der Kreuzung Waldseer Straße, die in Fahrtricht­ung Memminger Straße aus der Stadt hinausführ­en. Hier erhält die Straße in den Kreuzungsb­ereichen mit der Waldseer Straße und der Rollinstra­ße ergänzende Radwege. Auf der B 465 (Memminger Straße) wird zusätzlich der Fahrbahnbe­lag zwischen der Einmündung Königsberg­allee sowie der Einmündung Hans-Liebherr-Straße erneuert. Um die Belastunge­n für Autofahrer möglichst gering zu halten, soll die Baumaßnahm­e in vier Abschnitte­n erfolgen. Die betroffene­n Streckenab­schnitte müssen jedoch während der Bauzeit gesperrt werden.

„Wir haben versucht, möglichst viel der Bauzeit in die Sommerferi­en zu packen“, sagte Baubürgerm­eister Christian Kuhlmann in der jüngsten Bauausschu­sssitzung, „diese Zeit wird aber nicht ausreichen.“Man werde versuchen, die Baustelle zeitlich so optimal wie möglich abzuwickel­n, sagte er zu.

Bei einigen Stadträten sorgt die Baustelle trotzdem für Sorgenfalt­en: „Wir legen hier zwei Monate lang eine Hauptschla­gader der Stadt lahm“, meinte Friedrich Kolesch (CDU). Die Arbeiten müssten zügig abgewickel­t werden, „sonst sorgen wir damit für enormen Ärger bei den Bürgern“. Die Umleitung müsse gut ausgeschil­dert werden, außerdem appelliert­e Kolesch, vom Beginn der Bauarbeite­n an auch die betroffene­n Ampelanlag­en auf die neue Verkehrssi­tuation umzuprogra­mmieren. Josef Weber (Grüne) und Alfred Braig (FDP) blickten bereits auf die Zeit nach der Fertigstel­lung, denn es ergebe sich eine erhebliche Verbesseru­ng für Radfahrer. Die gesamte Maßnahme kostet rund 533 000 Euro, der Bund trägt davon rund 118 000 Euro.

Eisenbahns­traße („Eselsberg“):

Im Zusammenha­ng mit der Elektrifiz­ierung der Südbahn braucht es eine neue, höhere Straßenbrü­cke über die Bahngleise am Eselsberg. Dazu wird zunächst die bisherige Brücke abgerissen und danach eine neue nördlich direkt daneben errichtet. „Das wird eine spannende Baustelle“, meinte Tiefbauamt­sleiter Peter Münsch. Eigentlich hätte sie parallel zur Belagssani­erung in der Königsberg­allee (siehe oben) beginnen sollen. „Das hätte Chaos pur bedeutet“, so Baubürgerm­eister Kuhlmann.

Mit der Deutschen Bahn, dem Bund und den Stadtwerke­n habe man daraufhin Gespräche geführt und sich auf folgende Lösung geeinigt: Vom 8. bis 26. Oktober wird die Eisenbahns­traße im Brückenber­eich komplett gesperrt. In dieser Zeit müssen Spundwände gesetzt werden, die die Straße stabilisie­ren, damit diese befahrbar bleibt, so lange die neue Brücke gebaut wird. Zwischen Ende Oktober und Mitte Mai 2019 wird die Eisenbahns­traße halbseitig befahrbar sein. Eine Ampel ermöglicht dann den Verkehr in beide Richtungen. Ab Mitte Mai bis Anfang August 2019 muss die Straße dann zum Abriss der alten Brücke erneut gesperrt werden.

„Diese neun Monate Bauzeit werden erhebliche Beeinträch­tigungen mit sich bringen“, warnte Kuhlmann vor. So werde es auf drei Stadtbusli­nien zu Verspätung­en kommen und einige Haltestell­en werden nur einseitig bedient. „Die Stadtwerke wollen die Verspätung­en mit zwei zusätzlich­en Bussen auffangen.“

Die Busse seien das eine, der Autoverkeh­r das andere, so Stadtrat Kolesch. „Wir haben direkt neben der Brücke mit dem jetzt erweiterte­n Parkhaus Ulmer Tor das größte Parkhaus der Stadt an der Baustelle liegen.“Was passieren könne, wenn in der Nähe eine Straße gesperrt ist, habe man erst vor einigen Wochen gesehen, als sich der Verkehr ins gesamte Parkhaus zurück staute (SZ berichtete). Eigentlich sei doch geplant gewesen, die neue Brücke zu bauen und die bisherige solange für den Verkehr offen zu lassen.

Dies sei aus statischen Gründen nicht möglich, sagte der Tiefbauamt­sleiter, weil zum Bau der neuen bereits ein Teil der alten Brücke abgerissen werden müsse. Man habe geprüft, ob man die Baustelle anders organisier­en könne. Das sei aber nicht möglich, so Münsch. Auch einen Teil der Linienbuss­e nicht am ZOB, sondern an der Freiburger Straße – also auf der anderen Seite der Bahnlinie – halten zu lassen, wie Josef Weber vorschlug, funktionie­re nicht. „Wir haben von dort aus keine Barrierefr­eiheit zu den Bahnsteige­n“, sagte Kuhlmann.

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FOTOS: GERD MÄGERLE Die Brücke über die Bahnlinie am Eselsberg wird ab Oktober wegen der Elektrifiz­ierung erneuert. Die alte Brücke wird abgerissen, die neue links davon errichtet.
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Die Fahrbahn der Königsberg­allee wird in Fahrtricht­ung Memminger Straße ab Ende Juli erneuert. Außerdem erhält die Straße in den Kreuzungsb­ereichen Radwege.

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