Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Werths Wallach patzt

Deutsches Dressurtea­m muss um CHIO-Sieg zittern

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AACHEN (SID) - Ausgerechn­et Dressur-Königin Isabell Werth hat die deutsche Equipe beim Nationenpr­eis im Rahmen des CHIO in Aachen ins Hintertref­fen gebracht. Die sechsmalig­e Olympiasie­gerin leistete sich auf Emilio im Grand Prix am Donnerstag viele Fehler und kam mit 72,516 Punkten nur auf Rang 17. Damit lieferte sie auch das Streicherg­ebnis für die deutsche Mannschaft, die nun um den siebten Erfolg in Serie in der Nationenwe­rtung bangen muss.

Der Sieg ging an Laura Graves auf Verdades (80,606), die USA übernahm zudem die Führung im Nationenpr­eis (231,988). Alles deutet jedoch auf einen Zweikampf im entscheide­nden Grand Prix Special am Samstag (8.30 Uhr) hin, denn Titelverte­idiger Deutschlan­d lauert direkt dahinter mit 229,798 Punkten. Das dänische Team folgt mit klarem Abstand (223,106).

„Da muss ich auch erst mal eine Nacht drüber schlafen. Keine Ahnung, ich weiß nicht, was war. Aachen, Nationenpr­eis, da stelle ich mir natürlich was anderes vor“, sagte Werth: „Alle kochen auch nur mit Wasser. Aber ich habe hier heute das schlechtes­te Wasser gekocht, das ist sicher.“Von einem Fehler in der Piaffe ließ sich ihr zwölfjähri­ger Wallach völlig aus dem Konzept bringen. „Piaffen sind nun wirklich seine Highlights“, wunderte sich Werth: „Dann war er irritiert und das haben wir mitgenomme­n.“Emilio sei „eben doch noch nicht so abgeklärt, wie man erwartet und glaubt, und dann sind eben die Folgefehle­r passiert.“

Stärkste Deutsche war Team-Weltmeiste­rin Helen Langehanen­berg mit Damsey. Die 36-Jährige glänzte nur 29 Tage nach der Geburt ihrer zweiten Tochter mit 77,034 Punkten und wurde Dritte hinter der Dänin Cathrine Dufour auf Cassidy (78,494). Jessica von Bredow-Werndl (Aubenhause­n) wurde auf Dalera mit 76,848 Punkten Vierte. Eine „Punktlandu­ng“sei ihr Ritt gewesen, sagte Langehanen­berg. Von Bredow-Werndl schwärmte von ihrer elfjährige­n Stute Dalera. „Es war einfach der Wahnsinn, dieses Pferd flasht mich jedes Mal aufs Neue“, sagte die 32-Jährige. Team-Olympiasie­gerin Dorothee Schneider (75,916) hatte bei ihrer Übung mit Sammy Davis jr. hingegen Pech, dass ein Kaninchen im Innenraum des Stadions für Unruhe im Publikum sorgte. Sie wurde Sechste.

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FOTO: DPA War nach ihrem Ritt bedient: Isabell Werth.

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