Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Die DFB-Bosse reden

Sachsens Fußballver­bandchef Hermann Winkler erneuert Kritik an DFB-Spitze – und rudert zurück

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FRANKFURT (fil/dpa/SID) - Die Verantwort­lichen des DFB um Präsident Reinhard Grindel sind am Donnerstag mit Krisenkomm­unikation – auch in eigener Sache – beschäftig­t gewesen. Vormittags kamen die Chefs der Landesverb­ände zusammen. Nach dem viereinhal­bstündigen Gespräch, an dem neben Grindel auch Nationalma­nnschaftsm­anager Oliver Bierhoff teilnahm, erklärte Hermann Winkler, der Präsident des Sächsische­n Fußball-Verbandes: „Ich bin zufrieden. Wir haben lange diskutiert. Es wurden alle Dinge offen angesproch­en. Es ist klar, dass es noch keine Ergebnisse gibt, aber wir sind ein Stück weitergeko­mmen. Das ist schon ein Fortschrit­t“, sagte der 55-Jährige.

In den vergangene­n Tagen hatte sich Winkler als großer verbandsin­terner Widersache­r Grindels hervorgeta­n. Winkler hatte Kritik an der vorzeitige­n Vertragsve­rlängerung mit Löw vor der WM geübt. Dem ARD-Magazin „Fakt“hatte Winkler, der auch Mitlied des Europaparl­aments und als CDU-Mitglied Parteifreu­nd Grindels ist, gesagt, normalerwe­ise zähle erst Leistung. „Der Vertrag war bis 2020 gültig. Warum diese Vertragsve­rlängerung gemacht werden musste, erschließt sich uns nicht. Auch solche Fragen müssen wir diskutiere­n“, hatte er betont. Außerdem hatte er gesagt: „Es ist wenig hilfreich, wenn die, die das (WMAus) mitverursa­cht haben, sich selbst untersuche­n.“Ein Neuanfang sei nötig.

Der DFB hatte die Vorsitzend­en seiner Landesverb­ände daraufhin gebeten, sich vor der Sitzung der Landeschef­s nicht öffentlich zu äußern. Diesen Maulkorber­lass ignorierte Winkler aber geflissent­lich – und erneuerte am Donnerstag­morgen seine Kritik. „Ich als in der DDR Geborener dachte, dass diese Zeiten vorbei sind“, sagte er im ZDF-Morgenmaga­zin. „Wir haben eine Krise, die größte, seit ich denken kann, im DFB und mit der Nationalma­nnschaft. Und das heißt: Abducken und wegducken hilft uns nicht weiter.“

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