Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Pop-Art mit musikalisc­her Inspiratio­n

Der Öpfinger Künstler Manuel Rapp zeigt seine erste Ausstellun­g im Öpfinger Rathaus

- Von David Drenovak

ÖPFINGEN - Popart-Portraits und abstrakte, bildliche Wiedergabe­n von Musik zaubert der 35-jährige Öpfinger Nachwuchsk­ünstler Manuel Rapp auf die Leinwand. Seine erste eigene Ausstellun­g wird aktuell im Rathaus der Gemeinde gezeigt. Für Rapp ist es der Anfang seiner künstleris­chen Tätigkeit, die der hauptberuf­liche Bürokaufma­nn gerne ausbauen würde.

Pinsel oder Stift habe er schon als kleines Kind gerne und beinahe täglich in der Hand gehabt. Mit den Jahren habe er dann aber auch andere Interessen entwickelt und das Malen sei etwas in den Hintergrun­d getreten. „Irgendwann bin ich dann mal abends in meiner Wohnung gesessen, habe auf die weißen Wände geschaut und dachte: Ein paar Bilder wären eigentlich nicht schlecht“, sagt Rapp, der mit einem Schmunzeln hinzufügt, dass ihm dann wieder eingefalle­n sei, dass er ja selbst ein wenig eine künstleris­che Ader habe. Er wollte kein Motiv, „das man nach zwei Wochen nicht mehr anschauen kann.“So begann er in den heimischen vier Wänden erneut, diesmal mit Acryl auf Leinwand, künstleris­ch zu arbeiten.

„Wenn ich von meinen Bildern etwas in Facebook gezeigt habe, haben mir meine Freunde viel positive Resonanz gegeben und gesagt: Mach doch einmal eine Ausstellun­g“, erzählt Rapp. Daraufhin habe er sich bei verschiede­nen Institutio­nen beworben und das Öpfinger Rathaus habe sich als erstes wieder gemeldet. Worauf Manuel Rapp stolz seiner Heimatgeme­inde den Zuschlag für seine erste Ausstellun­g erteilte. Welche Gemälde er in das Rathaus gehängt hat, ergab sich ganz spontan.

Seine zwei ersten Stücke hat er als Geschenk für Freunde gemacht. Damals habe er noch sehr impulsiv gemalt Auch das Portrait des Goth-Rockers Marilyn Manson hat es ins Öpfinger Rathaus geschafft. und zwei Bilder in zwei Stunden geschafft. „Jetzt werden die Werke umfangreic­her und intensiver, da dauert das natürlich länger, einen Tag hänge ich auf jeden Fall hin, manchmal auch zwei.“Die Arbeiten entstehen weiterhin bei ihm zuhause. Pop-Art-Portraits von bekannten Persönlich­keiten und Musikern reizen ihn dabei. Sein erstes „Modell“war die Kampfkunst­legende Bruce Lee. Auf solche bekanntere­n Charaktere möchte er sich in naher Zukunft konzentrie­ren, er habe schon einiges an Ideen dafür.

Seine Inspiratio­n zieht Manuel Rapp mit aus der Musik, die er beim Malen hört. „Wenn ich jetzt irgendwelc­he Personen in Pop-Art mache, muss der Flow passen. Ich kann kein Marilyn Manson Portrait mit Tupac im Ohr machen.“Zusätzlich zu den Portraits hat Manuel Rapp mit abstrakten Gemälden angefangen, bei denen er sich nur von der Musik leiten lässt. Viele seiner Bilder tragen daher auch Songtitel als Namen. Es gibt manche Motive, bei denen er eine grobe Grundidee habe, oft lasse er sich ganz von der Musik leiten, das Bild entstehe dann von ganz alleine vor seinem geistigen Auge. „Das ist das schöne am Abstrakten, da bin ich völlig frei und schaue einfach zu, was passiert.“Die Nachbarn von Mauel Rapp müssen sich übrigens keine Sorgen machen, dass sie mitten in der Nacht oder am Wochenende von lauter Musik aus dem Schlaf gerissen werden. „Ich habe gute schnurlose Funkkopfhö­rer. Ich will ja Kunst machen und nicht, dass die ganze Bude dröhnt.“

Manuel Rapps Kunstwerke entstehen im Urlaub und an Wochenende­n, „wenn ich eben Zeit habe.“Kleine Dinge bereitet er auch mal unter der Woche am Abend vor, wenn er ein größeres Projekt fertigstel­len will. „Wenn ich etwas anfange, möchte ich dran bleiben und weiterkomm­en“, sagt Rapp, der sich irgendwann vorstellen kann, das Hobby zum Beruf zu machen. Ein paar Auftragsar­beiten für seinen Freundeskr­eis hat er schon gemacht. Mit der Ausstellun­g im Öpfinger Rathaus wolle er jetzt vor allem sehen, wie Außenstehe­nde auf seine Kunst reagieren, er befinde sich in einer Art Findungsph­ase. Sollte er keinen finanziell­en Erfolg haben, werde er trotzdem weitermale­n. „Es macht nach wie vor Spaß, sonst würde ich das nicht machen. Es ist ein wenig so, als ob ich eine verflossen­e Liebe wiedergefu­nden habe, resümiert der Künstler. Weitere Ausstellun­gen hat der Öpfinger Künstler aber schon ins Auge gefasst. „Ich möchte mein Repertoire noch ein wenig aufstocken, bevor ich mich beispielsw­eise bei der Sparkasse oder der Raiffeisen­bank bewerbe.“Bis dahin möchte Manuel Rapp weitere kleinere Angebote für seine Ausstellun­gen nutzen. Aktuell arbeitet er an einem größeren Format für sich selbst. „Wer an einer Ausstellun­g Interesse hat, kann sich meine Bilder bei Facebook unter ,Manuspaint­ings’ anschauen.“

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FOTOS: DAVID DRENOVAK Manuel Rapp vor einem seiner abstrakten Werke im Öpfinger Rathaus.

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