Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Bub ertrinkt: Großeinsatz in Elchingen
Der 13-Jährige konnte nach ersten Erkenntnissen der Polizei nicht gut schwimmen
ELCHINGEN (aat/hip) - Schrecklicher Badeunfall in Elchingen: Am Sonntagnachmittag ist ein 13-jähriger Bub im Schützensee ertrunken. Wie die Polizei mitteilt, war er mit zwei jüngeren Geschwistern sowie einer Nachbarin und deren Kind beim Baden. Nachdem alle das Wasser verlassen hatten, ging der 13-Jährige nach derzeitigem Kenntnisstand gegen 17.30 Uhr erneut ins Wasser, dieses Mal jedoch alleine.
Als er nach einiger Zeit nicht zurückgekehrte, suchte die Frau nach ihm und verständigte schließlich die Wasserwachtbereitschaft, die am See eine mit fünf bis sechs Helfern besetzte Station unterhält. Sie suchten ebenfalls sofort nach dem Kind – vergeblich. Schließlich wurde Verstärkung angefordert und die im Ludwigsfeld stationierte Schnelleinsatzgruppe in Marsch gesetzt.
Die Badenden mussten das Wasser verlassen, damit die Retter ungestört nach dem Kind suchen konnten. So verfolgten zahlreiche Menschen vom Ufer aus den Großeinsatz.
Wiederbelebung ohne Erfolg
Mit Tauchern, Wasserrettern, Motorbooten und Sonargeräten zur Unterwasserortung wurde nach dem Vermissten gesucht. Ein Froschmann des Technischen Hilfswerks fand schließlich nach einstündiger Suche den Buben. Er trieb reglos im See. Obwohl sofort damit begonnen wurde, das Kind zu reanimieren, starb es später im Krankenhaus.
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zu den exakten Umstände des tragischen Vorfalls aufgenommen. Dabei wird auch die Frage zu klären sein, wie sicher der 13-Jährige denn eigentlich schwimmen konnte. Nach ersten Erkenntnissen konnte er das nicht sehr gut, so das Polizeipräsidium Kempten auf Nachfrage. Der Ertrunkene stammte aus dem nördlichen Landkreis. Entgegen anderslautenden Gerüchten, die rasch kursierten, handelte es sich bei dem Opfer nicht um einen Flüchtling. Die können der Erfahrung nach nur selten richtig schwimmen. Die Staatsanwaltschaft Memmingen wird in die Ermittlungen eingebunden. Die Befragungen zu dem tödlichen Unfall sind bisher noch nicht abgeschlossen.
Wie der Sprecher der Wasserwacht Neu-Ulm Helmut Graf sagte, könne nicht immer davon ausgegangen werden, dass ein Ertrinkender sich lautstark bemerkbar macht und um Hilfe ruft, bevor er untergeht. Fraglich sei auch, ob dies überhaupt jemand bemerkt hätte, denn zum Zeitpunkt des Unfalls herrschte immer noch reger und lautstarker Betrieb am Schützensee
Am Rettungseinsatz waren die Wasserwachten aus Neu-Ulm und Weißenhorn beteiligt, die Schnelleinsatzgruppe Deutsche Lebensrettungsgesellschaft Leipheim, die Feuerwehren aus Unterelchingen und Thalfingen und Taucher des Technischen Hilfswerk.