Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Weniger Verkehr als bisher soll die Stadtmitte berühren
Fachplaner formuliert Aufgaben und Ziele für ein Verkehrsentwicklungskonzept
LAUPHEIM (ry) - Die Verkehrsplanung gehöre zu den wichtigsten Laupheimer Themen für die nächsten Jahre, hat OB Gerold Rechle in der jüngsten Gemeinderatssitzung betont. Die Stadt nimmt wie berichtet einen neuen Anlauf: Im April hat der Bau- und Umweltausschuss das Aalener Fachbüro Brenner Bernard beauftragt, ein Verkehrskonzept zu erarbeiten.
Mit „frischem Blick von außen“, so Ulrich Noßwitz von Brenner Bernard, haben sich die Experten inzwischen einen ersten Eindruck verschafft – und einen hohen Handlungsbedarf in vielen Bereichen erkannt. Die Unstrukturiertheit des Verkehrsangebots in Laupheim verwundere schon, sagte Noßwitz und skizzierte Aufgaben und Ziele:
Es bestehe die Notwendigkeit, das Verkehrssystem zu strukturieren. Stichworte hierbei: Verkehrsführung, Ausbau, Funktion, Erreichbarkeit.
Man müsse dahin kommen, „dass nicht mehr jeder Verkehr, der Laupheim berührt, die Stadtmitte berührt“.
Der Verkehr im Bereich der Schulen soll entzerrt werden. „Wir schrecken auch nicht vor weitergehenden Vorschlägen zurück“, sagte der Planer aus Aalen an diesem Punkt seines Vortrags.
Fließender und ruhender Verkehr sind zwingend neu zu ordnen, um die Attraktivität der Innenstadt zu erhöhen und Stadtbereiche besser untereinander zu verknüpfen.
Um die Verkehrsströme sinnvoll zu lenken, braucht es sinnvoll bewirtschaftete Parkplätze an der richtigen Stelle.
Es genügt nicht, Radwege auszuweisen; sie müssen auch ein in sich stimmiges System bilden.
Die Verknüpfungen mit den Bahnhöfen West und LaupheimStadt müssen optimiert werden.
Die Kapazitäten der B 30 sollen besser genutzt werden zur Entlastung der Innenstadt.
In Summe sei das „eine Riesenaufgabe, die wir konsequent angehen wollen“, sagte Gerold Rechle. Bis Herbst werde es erste Entwürfe geben. Zeitlich vorgezogen soll das Fachbüro Vorschläge für die Neugestaltung der Kapellenstraße entwickeln.
Es sei zu hoffen, „dass auch mal ein Verkehrskonzept umgesetzt wird“, erinnerte Clemens Graf Leutrum (CDU) an frühere, im Sand verlaufene Projekte und forderte einen konkreten Zeitplan. „Warten können wir nicht mehr lange“, warnte Iris GodelRuepp (Offene Liste). „Dieser Wahnsinnsverkehr durch die Stadt muss aufhören.“Peter Hertenberger (FW) verwies auf die Städte Ulm und Biberach und ihren Ring von Parkmöglichkeiten rund um das Zentrum. In Laupheim freilich wollten viele bis vor die Geschäfte fahren.
Sein Eindruck sei gewesen, „dass wir mit den bisherigen Gutachten zur Vekehrsentwicklung nicht weiterkommen“, antwortete Rechle. „Es fehlten schlicht die Ideen.“Deshalb habe man nun das renommierte Büro Brenner Bernard geholt.
„Bisher fehlte ein ganzheitlicher Ansatz“, stellte Erwin Graf (FW) fest. Nun müsse die Maxime lauten: Gründlichkeit vor Schnelligkeit.